DELIVERY HERO AKTIE 2025: ENTWICKLUNG, CHANCEN, RISIKEN

Aktuelle Entwicklung der Delivery Hero Aktie im Jahr 2025

Die Delivery Hero SE (WKN: A2E4K4, ISIN: DE000A2E4K43), gelistet im MDAX unter dem Tickersymbol DHER.DE, ist eines der führenden Online-Lieferplattformen mit Hauptsitz in Berlin. Im Jahr 2025 hat die Aktie eine volatile, aber strategisch geprägte Entwicklung durchlaufen. Angesichts makroökonomischer Unsicherheiten, Branchentransformationen und interner Neuausrichtungen war die Performance sowohl durch Chancen als auch durch erhebliche Herausforderungen geprägt.

Im ersten Quartal 2025 erlebte Delivery Hero weiterhin Auswirkungen aus dem internen Restrukturierungsprogramm, das bereits Ende 2024 begonnen hatte. Trotz der Bereinigung unrentabler Märkte und einer Fokussierung auf margenstarke Regionen blieb der Aktienkurs unter Druck. Zwischen Januar und April 2025 pendelte der Kurs zwischen €22 und €27.

Im Juni 2025 reagierte das Marktumfeld positiv auf starke Umsatzzahlen aus der MENA-Region (Nahost und Nordafrika). Diese Regionen tragen weiterhin signifikant zum Konzernumsatz bei, während Märkte wie Südostasien stärker unter Wettbewerb und Margendruck leiden.

Die Halbjahreszahlen 2025 zeigten, dass Delivery Hero operative Fortschritte erzielt: Das bereinigte EBITDA verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich, wenngleich das Unternehmen noch kein positives Nettoergebnis ausweist. Analysten lobten besonders den Fokus auf operative Effizienz, was sich langfristig positiv auf die Bewertung auswirken könnte.

Bis Oktober 2025 bewegte sich der Börsenkurs überwiegend seitlich. Das Jahreshoch lag im August bei rund €30, während das Jahrestief unter €20 fiel – eine Reaktion auf geopolitische Spannungen und steigende Finanzierungskosten. Dennoch bleiben viele Analysten mit Blick auf 2026 vorsichtig optimistisch.

Lieferplattformen wie Delivery Hero stehen unter dem Druck zunehmender Wettbewerbsintensität, regulatorischer Hürden und sich wandelnder Verbraucherpräferenzen. Die Fähigkeit, sich digital und strategisch anzupassen, entscheidet über mittelfristige Erfolgswahrscheinlichkeit.

Performance-Fakten 2025:

• Aktienkursentwicklung: −3 % YTD (Stand: Dezember 2025)
• Starke regionale Entwicklung in MENA
• Abbau unrentabler Märkte erhöht Marge
• Bereinigtes EBITDA-Wachstum >15 % gegenüber Vorjahr

Insgesamt zeigt sich 2025 als ein Transformationsjahr, in dem Delivery Hero seine Wettbewerbsposition durch gezielte Maßnahmen festigte, jedoch unter strukturellem und finanziellem Druck steht.

Welche Faktoren beeinflussen die Entwicklung von Delivery Hero?

Die Performance der Aktie von Delivery Hero im Jahr 2025 ist das Ergebnis komplexer Wechselwirkungen zwischen globalen Trends, branchenspezifischen Entwicklungen und unternehmensinternen Entscheidungen. Im Folgenden beleuchten wir die wichtigsten Treiber und Meilensteine, die für Kursentwicklung und Geschäftsperspektiven entscheidend waren.

1. Digitalisierung & operative Effizienz

Seit Anfang 2025 verfolgt Delivery Hero einen klaren Digitalisierungsfahrplan, insbesondere in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI) für Lieferkettenoptimierung, prädiktive Nachfrageplanung und dynamische Preisgestaltung. Diese Technologien verbessern einerseits die Kundenerfahrung, senken aber gleichzeitig operative Kosten.

Ein großer Meilenstein in 2025 war die Einführung eines auf Machine Learning basierenden Algorithmus, der die Zeitplanung für Fahrerflotten optimiert, insbesondere in urbanen Zentren. Dadurch konnte die durchschnittliche Lieferzeit um bis zu 12 % reduziert werden – ein entscheidender Schritt zur Kundenbindung.

2. Portfolio-Bereinigung & Marktaustritt

Im Rahmen einer umfangreichen Marktbereinigung hat sich Delivery Hero im Jahr 2025 mittels Desinvestments aus mehreren defizitären Märkten zurückgezogen – darunter kleinere Regionen in Südamerika sowie das umkämpfte Segment in Taiwan. Die daraus freigewordenen finanziellen Mittel wurden strategisch in wachstumsstarke Märkte (u. a. Saudi-Arabien, VAE) umgeschichtet.

Diese geografische Neuausrichtung trägt nicht nur zur höheren Effizienz, sondern auch zur Konzentration auf Kernkompetenzen bei. Analysten interpretieren diese Schritte als positives Signal für die mittelfristige Profitabilität.

3. Regulatorische Entwicklungen

Regulatoren weltweit stellen neue Anforderungen an digitale Plattformen. In Europa wurde 2025 erwartungsgemäß die Klassifizierung von Fahrern als angestellte Arbeitnehmer verschärft. Delivery Hero reagierte frühzeitig mit einem hybriden Beschäftigungsmodell. Dies reduziert zwar die Flexibilität geringfügig, bringt aber Rechtssicherheit und Imagegewinne mit sich.

4. Strategische Beteiligungen und Partnerschaften

Im dritten Quartal 2025 verkündete Delivery Hero eine strategische Kooperation mit einem führenden Zahlungsdienstleister, um das Checkout-Erlebnis zu verbessern. In Korea und Japan wurden Partnerschaftsmodelle zur Skalierung von "Dark Stores" für Schnelllieferungen etabliert – ein expandierender Trend, besonders im urbanen Raum.

Wichtige Meilensteine:

• Exit Taiwan & kleine LATAM-Märkte: Q1/Q2 2025
• Partnerschaft mit Zahlungsplattform: ab Q3 2025
• Implementierung KI-Logistiklösung: fortlaufend ab März 2025
• Dark Store-Expansion in Asien: H2 2025

Die Strategie des Managements zielt klar darauf ab, das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen – mit Fokus auf strukturierte Skalierung, Kostenkontrolle und digitale Transformation.

Wie geht es 2026 mit Delivery Hero weiter?

Mit Blick auf das Jahr 2026 stehen bei der Delivery Hero Aktie mehrere entscheidende Faktoren im Vordergrund. Diese betreffen sowohl externe gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen als auch interne Strategieanpassungen. Investoren sollten besonders auf Wachstumschancen, aber auch auf unterliegende Risiken achten.

1. Positives Momentum in profitablen Märkten

Delivery Hero plant, die Marktdurchdringung in profitstarken Ländern weiter auszubauen. Besonders in Saudi-Arabien, Türkei und Südkorea plant das Unternehmen zusätzliche Infrastrukturinvestitionen sowie Marketingmaßnahmen zur Kundenakquise.

Analysten erwarten insbesondere für 2026 ein beschleunigtes EBITDA-Wachstum, sobald operative Hebel aus 2025 vollständig greifen. Sollte die Wirtschaftslage im MENA-Raum stabil bleiben, könnte dieses Segment zu einem Schlüsselfaktor für eine mögliche Rückkehr der Aktie über die 35-Euro-Marke werden.

2. Herausforderungen durch Wettbewerb & Margendruck

Wesentliche Risiken bestehen in Form steigender Konkurrenz durch regionale Anbieter mit niedrigeren Fixkosten. Überdies könnte der zunehmende Margendruck im Quick-Commerce die Gesamtrendite belasten, insbesondere wenn das Privatkundensegment nicht wie erwartet wächst.

Ein weiteres Risiko stellt die Volatilität bei Rohstoff- und Transportkosten dar, welche die Planbarkeit einschränkt. Noch ist auch nicht absehbar, wie sich potenzielle regulatorische Entscheidungen auf internationaler Ebene in Bezug auf Plattformarbeitsmodelle der „Gig Economy“ auswirken werden.

3. Kapitalstruktur und Refinanzierung

Delivery Hero arbeitet weiterhin an der Optimierung seiner Kapitalstruktur. Die Bruttoverschuldung bleibt hoch, auch wenn 2025 eine erste Anleiherückzahlung planmäßig erfolgte. Für 2026 stehen weitere Refinanzierungsbedarfe an – diese könnten bei einem angespannten Zinsumfeld die Rentabilität beeinflussen.

Die Börse reagiert stark auf entsprechende Nachrichten. Investoren sollten deshalb Veröffentlichungen zu finanziellen Restrukturierungsschritten genau beobachten.

4. Potenzielle Übernahmegerüchte

In der zweiten Jahreshälfte 2025 kursierten vereinzelt Übernahmegerüchte rund um Delivery Hero, die durch asiatische Internetkonzerne Interesse andeuteten. Zwar gibt es bislang keine konkreten Schritte, dennoch könnte eine strategische Beteiligung oder Fusion in 2026 neue Dynamik in den Aktienkurs bringen.

Mögliche Szenarien für 2026:

• Kursziel bei Umsetzung operativer Effizienz: €35+
• Stagnation bei regulatorischen Belastungen: €22–€26
• Bei Übernahmefantasie: Sprung Richtung €40 nicht ausgeschlossen

Insgesamt bietet Delivery Hero 2026 ein ausgewogenes Chancen-Risiko-Profil. Solange operative Verbesserungen greifen, regulatorische Risiken eingepreist bleiben und Refinanzierungsmaßnahmen erfolgreich sind, könnte sich die Aktie erholen. Eine starke regionale Diversifikation dient dabei als Risikopuffer.