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THYSSENKRUPP AG (TKA.DE) AKTIEN: PERFORMANCE 2025 IN DEUTSCHLAND, TREIBER, MEILENSTEINE UND RISIKEN – WORAUF MAN 2026 ACHTEN SOLLTE?

Die Thyssenkrupp-Aktie steht 2025 erneut im Fokus: Was war wichtig, was kommt auf Anleger 2026 zu?

Performance und Höhepunkte der Thyssenkrupp Aktie 2025

Das Börsenjahr 2025 war für die Aktie der Thyssenkrupp AG (TKA.DE) von starken Kursbewegungen, unternehmensstrategischen Entscheidungen und globalwirtschaftlichen Einflüssen geprägt. Die Aktie, die in den vergangenen Jahren unter enormem Restrukturierungsdruck stand, zeigte 2025 eine gemischte Entwicklung mit mehreren markanten Kursausschlägen – ein Spiegelbild sowohl interner Fortschritte als auch externer Herausforderungen.

Aktienkursentwicklung – Ein volatiler Jahresverlauf

Thyssenkrupp eröffnete 2025 mit einem Kurs von rund 6,50 Euro. Nach einem zwischenzeitlichen Anstieg auf über 9,00 Euro im ersten Halbjahr – beflügelt durch positive Quartalszahlen und Restrukturierungserfolge – fiel die Aktie durch Gewinnmitnahmen und schwächere konjunkturelle Aussichten im Herbst zurück und pendelte sich zum Jahresende um die 7,30 Euro ein. Dies entspricht einer Jahresperformance von etwa +12 %, was im Vergleich zum MDAX-Durchschnitt solide, aber nicht überragend ist.

Industriesparte unter Neuaufstellung

Eine der entscheidenden Entwicklungen in 2025 war die Fortschreibung der Industriegeschäft-Transformation. Der Konzern gab einen strukturellen Umbau der Materials Services-Sparte bekannt. Diese Maßnahme zielte auf Effizienzsteigerung und Fokussierung auf margenstärkere Aktivitäten. Besonders hervorzuheben ist der Teilverkauf der Ammoniakproduktion, um sich stärker auf den grünen Wasserstoffbereich auszurichten.

Konzernumbau und Ausblick auf H2GreenSteel

Ein weiterer Marktreiber war die vertiefte Kooperation mit H2GreenSteel aus Schweden. Hier hat Thyssenkrupp Anlagenbaumodule für grüne Stahlproduktion geliefert und seinen Ruf als Innovationstreiber im Bereich nachhaltiger Industrieprozesse gestärkt. Analysten sehen hierin ein langfristiges Wachstumsfeld, das bis 2030 als Einnahmepfeiler dienen könnte.

Makroökonomische Unsicherheiten

Die Kursausschläge der Aktie spiegelten auch globale Unsicherheiten wider. Der langsamere Konjunkturverlauf in China, ein Kernmarkt für diverse Sparten, sowie starke Energiepreisschwankungen in Europa setzten die Margen der Stahlsparte weiter unter Druck. Dennoch konnte das Unternehmen die operative Marge auf rund 3,8 % stabilisieren.

Dividendenentscheidung und Investorenvertrauen

Positiv wurde von Investoren aufgenommen, dass der Konzern – erstmals seit mehreren Jahren – wieder eine moderate Dividende in Höhe von 0,15 Euro je Aktie ausschüttete. Diese Bewegung wurde – trotz gemischter Jahresbilanz – als Vertrauenssignal an die Kapitalmärkte gewertet.

Fazit 2025

Insgesamt bildete das Jahr 2025 für Thyssenkrupp einen Zwischenschritt in Richtung Neuaufstellung. Während operative Herausforderungen weiter bestehen, honorieren Anleger die Fortschritte bei der strategischen Neuausrichtung. Doch was bringt 2026?

Welche Faktoren beeinflussen die Thyssenkrupp Aktie 2026?

Mit Blick auf 2026 stehen diverse strukturelle, konjunkturelle und politische Faktoren im Fokus, die die Performance der Thyssenkrupp-Aktie maßgeblich beeinflussen können. Die Chancen und Risiken bleiben für Anleger gleichermaßen sichtbar – doch zentrale Trends sprechen für einen volatilen, aber potenziell wachstumsorientierten Kursverlauf.

1. Trend zur Dekarbonisierung – Chance für Water Electrolysis

Ein bedeutender Treiber ist der konsequente Umbau Richtung grüner Technologien. Die hauseigene Wasserelektrolyse-Tochter Nucera strebt neue Großaufträge in Saudi-Arabien und Australien an. Sollte es gelingen, diese Projekte 2026 umzusetzen, rechnen Analysten mit einem spürbaren positiven Beitrag zum Konzernumsatz. Das weltweite Momentum grüner Wasserstoff-Technologien dürfte sich zudem in einer erhöhten Bewertungsbasis für verbundene Geschäftsbereiche äußern.

2. Geopolitische Entwicklungen – Zündstoff für Zulieferketten

Der anhaltende geopolitische Druck im Nahen Osten und im Südchinesischen Meer, gekoppelt mit europäischen Handelsbeschränkungen, kann sich destabilisierend auf internationale Lieferketten auswirken. Besonders betroffen wäre der Geschäftsbereich Materials Services, da dieser stark vom funktionierenden globalen Stahl- und Metallhandel abhängig ist.

3. Reorganisation der Stahlsparte – Schicksalsfrage?

2026 könnte die Stahlsparte erneut auf dem Prüfstand stehen. Sollte Thyssenkrupp keinen Partner oder Käufer für diesen margenschwachen Bereich finden, entstehen weiterhin Abschreibungsrisiken. Andererseits sprechen sich Gewerkschaften und Bundespolitik klar für europäische Industrieerhaltung aus, was politische Unterstützung in Form von Fördermitteln begünstigen könnte.

4. Ergebnisentwicklung und Margendruck

Analystenschätzungen zufolge wird der Umsatz 2026 voraussichtlich leicht wachsen, allerdings bleibt der Margendruck hoch. Zentrale Herausforderungen sind dabei die Energiepreise, Fachkräftemangel und volatile Rohstoffpreise. Eine nachhaltige operative Marge über 4 % gilt nach wie vor als ambitioniertes Ziel.

5. Digitalisierung & Automatisierung

2026 soll das Smart Manufacturing-Programm im Anlagenbau weiter ausgebaut werden. Falls erfolgreich implementiert, könnte dies zu deutlichen Effizienzsteigerungen führen. Gleichzeitig stellen hohe Anfangsinvestitionen ein Risiko für die Cashflows dar. Entscheidend wird das Kosten-Nutzen-Verhältnis dieser Maßnahmen sein.

6. Investorenbeobachtung – Aktivistische Einflüsse?

Es gibt Hinweise auf vermehrte aktivistische Investorenaktivitäten bei deutschen Industriewerten. Sollte sich dieser Trend auch bei Thyssenkrupp fortsetzen, könnte dies strukturelle Veränderungen bis hin zu einer möglichen Aufspaltung der Holding beschleunigen – ein Szenario, das kursbewegendes Potenzial besitzt.

Ausblick: Einstiegschancen versus Risiken

Für 2026 bleiben die Aussichten auf stabilen Wertzuwachs ungewiss, doch strategisch langfristige Anleger könnten von möglichen Bewertungsabschlägen profitieren. Entscheidende Impulse werden von der grünen Transformation und möglichen Partnern in der Stahlsparte erwartet. Kurzfristig bleibt die Aktie durch externe Schocks anfällig, mittelfristig könnten jedoch neue Wachstumspfade erschlossen werden.

"Der Hauptvorteil von Aktien besteht darin, am Erfolg großer Unternehmen teilzuhaben, aber der Anleger muss bereit sein, das Marktrisiko zu akzeptieren: Je größer das Gewinnpotenzial ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, Phasen vorübergehender oder dauerhafter Verluste zu erleben."

"Der Hauptvorteil von Aktien besteht darin, am Erfolg großer Unternehmen teilzuhaben, aber der Anleger muss bereit sein, das Marktrisiko zu akzeptieren: Je größer das Gewinnpotenzial ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, Phasen vorübergehender oder dauerhafter Verluste zu erleben."

Strategien und Beobachtungspunkte für Anleger im Jahr 2026

Für Investoren, die 2026 ein Engagement in die Thyssenkrupp Aktie prüfen oder ausbauen wollen, ergeben sich mehrere zentrale Beobachtungspunkte. Die strategische Ausrichtung des Konzerns, makroökonomische Rahmenbedingungen sowie emotionale Marktfaktoren sollten in einer sorgfältigen Analyse berücksichtigt werden.

1. Quartalsergebnisse als Frühindikator nutzen

Nach wie vor gilt: Quartalsberichte sind zentrale Navigationshilfen. Anleger sollten besonders auf Umsatzwachstum in den zukunftsträchtigen Segmenten (v.a. Nucera, Anlagenbau und Green Transformation) achten. Ebenso wichtig sind Aussagen zur Entwicklung der Rohstoffkosten und Margen.

2. Fortschritte bei Joint Ventures und Veräußerungen

Entscheidend wird auch sein, ob Thyssenkrupp einen Industriepartner für die Stahlsparte findet. Nachrichten hierzu könnten den Kurs signifikant in beide Richtungen bewegen. Auch strategische Veräußerungen in randständigen Bereichen bietet Kursimpulse.

3. Beobachtung des politischen Umfelds

Förderprogramme wie „IPCEI Wasserstoff“ oder Maßnahmen zur Stahlförderung durch die EU und Bundesregierung könnten die Liquiditätssituation spürbar verbessern. Daher sollten Stakeholder politische Entwicklungen in Brüssel und Berlin im Auge behalten.

4. Analystenstimmen und Kursziele

2026 könnten neue Analystenbewertungen ein Stimmungsbarometer für institutionelle Investoren darstellen. Besonders bei Veränderungen im Konsenszielkurs ist mit stärkerem Handelsvolumen zu rechnen. Investoren sollten die Berichte von JP Morgan, Deutsche Bank und UBS besonders beachten.

5. ESG-Rating und Nachhaltigkeitsreputation

Ein unterschätzter Faktor: Das ESG-Rating von Thyssenkrupp könnte bei nachhaltigkeitsfokussierten Investoren ausschlaggebend für Kauf- oder Verkaufsentscheidungen sein. Eine Verbesserung würde mittelfristig eine breitere Investorenbasis erschließen – ein Momentumargument pro Aktie.

6. Technische Unterstützungsmarken im Blick

Charttechnisch gelten die Marken zwischen 6,50 und 6,80 Euro als Support, während Kurse knapp über 8,90 Euro als Widerstand fungieren. Breakouts aus diesen Zonen könnten in algorithmischen Handelsstrategien Kauf- bzw. Verkaufssignale erzeugen.

7. Fundamentalanalyse bleibt entscheidend

Trotz kurzfristiger Volatilität sollten private Anleger weiterhin auf das KGV, EV/EBITDA und Free Cashflow achten. Der aktuelle Bewertungsabschlag gegenüber Konkurrenten wie Voestalpine oder Salzgitter könnte mittelfristig Aufholpotenzial bieten – sofern die Restrukturierungserfolge anhalten.

Fazit: Auf Signale achten – Chancen nutzen

Das Jahr 2026 könnte für Thyssenkrupp ein Wendepunkt darstellen. Wer langfristiges Potenzial mit Geduld und Risikobewusstsein kombiniert, könnte von einem günstigen Einstiegspunkt profitieren. Wichtig bleibt: Nicht nur Zahlen zählen, sondern auch geopolitische und nachhaltige Entwicklungen im Auge behalten.

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