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VERGLEICHSBEWERTUNGSMETHODEN ERKLÄRT: KGV UND EV/EBITDA

Eine detaillierte Aufschlüsselung der Vergleichsunternehmenanalyse unter Verwendung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) und des Unternehmenswert-EBITDA-Verhältnisses (EV/EBITDA), einschließlich Vor- und Nachteilen.

Was ist eine Vergleichsunternehmenanalyse (Comps)?

Die Vergleichsunternehmenanalyse, kurz „Comps“, ist eine relative Bewertungsmethode, die von Investoren, Analysten und Corporate-Finance-Experten verwendet wird, um den Wert eines Unternehmens zu ermitteln, indem es mit anderen börsennotierten Unternehmen mit ähnlichen Merkmalen verglichen wird. Zu diesen Merkmalen gehören typischerweise Branche, Größe, Wachstumsprofil, Rentabilität und geografische Präsenz.

Der Ansatz basiert auf der Annahme, dass ähnliche Unternehmen ähnlich bewertet werden sollten, wenn ihre Finanzprofile und operativen Bedingungen vergleichbar sind. Dabei wird eine Vergleichsgruppe von Unternehmen ausgewählt und wichtige Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und das Verhältnis von Unternehmenswert zu EBITDA (EV/EBITDA) angewendet, um den Wert des zu bewertenden Unternehmens zu bestimmen.

Wichtige Kennzahlen für die Comps-Bewertung

  • KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis): Setzt den Aktienkurs eines Unternehmens ins Verhältnis zu seinem Nettogewinn. Die Kennzahl EV/EBITDA wird berechnet, indem der Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie (EPS) dividiert wird.
  • EV/EBITDA (Unternehmenswert zu EBITDA): Diese Kennzahl misst den Gesamtwert eines Unternehmens, einschließlich Schulden, im Verhältnis zu seinem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Sie wird berechnet, indem der Unternehmenswert durch das EBITDA dividiert wird.

Diese Kennzahlen sind aufgrund ihrer Einfachheit und der guten Vergleichbarkeit über verschiedene Branchen und Sektoren hinweg weit verbreitet.

Allerdings bringen sie auch spezifische Einschränkungen mit sich, abhängig von den Rechnungslegungspraktiken, der Kapitalstruktur und anderen unternehmensspezifischen Faktoren.

Schritte zur Durchführung einer Vergleichsbewertung

  1. Identifizieren Sie das Zielunternehmen und seine Branchenkonkurrenten.
  2. Erheben Sie Finanz- und Marktdaten für jedes Unternehmen der Vergleichsgruppe.
  3. Normalisieren Sie die Zahlen, um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten (z. B. durch Bereinigung um einmalige Posten).
  4. Berechnen Sie relevante Bewertungskennzahlen (KGV, EV/EBITDA usw.).
  5. Wenden Sie den Median oder Mittelwert der Kennzahlen der Vergleichsgruppe auf die Finanzkennzahlen des Zielunternehmens an, um dessen Wert zu schätzen.

Dieser Ansatz bietet eine marktorientierte Bewertungsperspektive, die die aktuelle Anlegerstimmung und Branchentrends widerspiegelt. Die Interpretation erfordert jedoch ein tiefes Verständnis der Finanzkennzahlen und ihrer zugrunde liegenden Implikationen.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis verstehen

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) gehört zu den bekanntesten und am weitesten verbreiteten Bewertungskennzahlen an den Aktienmärkten. Es zeigt an, wie viel Anleger bereit sind, für den Gewinn eines Unternehmens zu zahlen. Die Formel für das KGV lautet:

KGV = Aktienkurs ÷ Gewinn je Aktie (EPS)

Anwendungen des KGV

Analysten verwenden das KGV häufig, um die Bewertung eines Unternehmens im Vergleich zu ähnlichen Unternehmen oder zu seiner eigenen historischen Bewertungsspanne zu bewerten. Höhere KGV-Werte deuten oft auf höhere Wachstumserwartungen hin, während niedrigere KGV-Werte auf eine Unterbewertung oder begrenzte Wachstumsaussichten hindeuten können.

Arten von KGV-Werten

  • Trailing KGV: Basierend auf den Gewinnen der letzten 12 Monate.
  • Forward KGV: Basierend auf den prognostizierten zukünftigen Gewinnen, typischerweise für das kommende Jahr.

Vorteile des KGV

  • Einfachheit und leichte Berechnung.
  • Weit verbreitet in der Investmentbranche.
  • Nützlich beim Vergleich von Unternehmen mit ähnlicher Kapitalstruktur.

Einschränkungen des KGV

  • Nur anwendbar auf profitable Unternehmen – negative Gewinne machen das Verhältnis bedeutungslos.
  • Kann durch Bilanzierungsmethoden (z. B. Abschreibungstabellen, Steuerstrategien) verzerrt werden.
  • Berücksichtigt keine Unterschiede in der Verschuldung oder den Investitionsausgaben zwischen Unternehmen.

Aufgrund dieser Herausforderungen wird das KGV häufig mit anderen Kennzahlen kombiniert, um ein umfassenderes Bild zu erhalten. Obwohl es für die Aktienbewertung sehr relevant ist, verdeutlicht seine Abhängigkeit vom Jahresüberschuss seine Sensibilität gegenüber nicht-operativen Faktoren wie Zinsaufwendungen oder Steuersätzen.

Ein außergewöhnlich hohes oder niedriges KGV kann auf operative oder konjunkturelle Verzerrungen hinweisen. Daher ist es unerlässlich, die Qualität und Nachhaltigkeit der Erträge zu beurteilen und das KGV mit einer geeigneten Vergleichsgruppe zu vergleichen.

Aktien bieten das Potenzial für langfristiges Wachstum und Dividendeneinnahmen durch Investitionen in Unternehmen, die im Laufe der Zeit Wert schaffen. Allerdings bergen sie aufgrund von Marktschwankungen, Konjunkturzyklen und unternehmensspezifischen Ereignissen auch erhebliche Risiken. Entscheidend ist, mit einer klaren Strategie, angemessener Diversifizierung und nur mit Kapital zu investieren, das die finanzielle Stabilität nicht gefährdet.

Aktien bieten das Potenzial für langfristiges Wachstum und Dividendeneinnahmen durch Investitionen in Unternehmen, die im Laufe der Zeit Wert schaffen. Allerdings bergen sie aufgrund von Marktschwankungen, Konjunkturzyklen und unternehmensspezifischen Ereignissen auch erhebliche Risiken. Entscheidend ist, mit einer klaren Strategie, angemessener Diversifizierung und nur mit Kapital zu investieren, das die finanzielle Stabilität nicht gefährdet.

Was ist das EV/EBITDA-Verhältnis?

Das Verhältnis von Unternehmenswert zu EBITDA (EV/EBITDA) ist eine gängige Bewertungskennzahl, die den Gesamtwert eines Unternehmens im Verhältnis zu seinem operativen Ergebnis beurteilt. Im Gegensatz zum KGV, das den Eigenkapitalwert in den Fokus rückt, bietet das EV/EBITDA eine umfassendere Sichtweise, da es sowohl Fremd- als auch Eigenkapital berücksichtigt.Die Berechnung erfolgt wie folgt:EV/EBITDA = (Marktkapitalisierung + Nettoverschuldung) ÷ EBITDAVorteile der Verwendung des EV/EBITDAKapitalstrukturneutral: Es ermöglicht den Vergleich von Unternehmen mit unterschiedlichen Kapitalstrukturen, da es die operative Leistung unabhängig von Finanzierungsentscheidungen bewertet.Spiegelt die operative Leistung wider: Das EBITDA konzentriert sich auf das Kerngeschäft, indem es Zinsen, Steuern und nicht zahlungswirksame Aufwendungen wie Abschreibungen ausschließt.Nützlich für Fusionen und Übernahmen: Investoren und Käufer nutzen das EV/EBITDA häufig zur Bewertung des Übernahmewerts, da es den Wert des gesamten Unternehmens widerspiegelt, nicht nur den von Eigenkapital. Eigenkapital.

Einschränkungen des EV/EBITDA

  • Das EBITDA kann den Cashflow überbewerten, da es den Kapitalbedarf nicht berücksichtigt.
  • Nicht geeignet für Unternehmen mit erheblichen Abschreibungen oder Amortisationsschwankungen.
  • Die Annahmen zum Unternehmenswert hängen von genauen Kennzahlen zu Verschuldung und Cashflow ab, die erheblichen Schwankungen unterliegen können.

EV/EBITDA vs. KGV: Ein vergleichender Überblick

Obwohl sowohl KGV als auch EV/EBITDA als Bewertungsinstrumente dienen, bieten sie unterschiedliche Perspektiven:

  • KGV: Konzentriert sich auf den den Eigenkapitalgebern zur Verfügung stehenden Gewinn und wird von der Kapitalstruktur beeinflusst.
  • EV/EBITDA: Neutral gegenüber dem Verschuldungsgrad und konzentriert sich ausschließlich auf das operative Geschäft. Profitabilität.

Branchenspezifische Überlegungen

EV/EBITDA ist besonders in Sektoren wie Telekommunikation, Industrie und Energie beliebt, da sich Kapitalstrukturen und Abschreibungsmuster hier erheblich unterscheiden. Es ermöglicht einen besseren Vergleich der Kernerträge verschiedener Unternehmen, insbesondere bei der Bewertung von Übernahmekandidaten oder Unternehmen mit hoher Fremdkapitalquote.

Analysten verwenden üblicherweise beide Kennzahlen sowie weitere wie EV/EBIT, Kurs-Umsatz-Verhältnis und Kurs-Buchwert-Verhältnis, um eine umfassende Bewertung zu erhalten. Kontext, Datenqualität und Branchenspezifik beeinflussen maßgeblich, welche Kennzahl die aussagekräftigsten Erkenntnisse liefert.

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