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Showdowns und Vermächtnis

Showdowns und Vermächtnis


Neben seinen Erfolgen gehören einige öffentliche Rückschläge und hitzige Auseinandersetzungen zu den prägenden Momenten seiner Karriere. Besonders zwei Epen stechen hervor – eine erbitterte Auseinandersetzung um Herbalife und ein verlustreicher Einsatz bei Valeant Pharmaceuticals – die als lehrreiche Warnungen in seiner Laufbahn gelten.


Herbalife vs. Icahn


Im Jahr 2012 erklärte Ackman öffentlich den Krieg gegen Herbalife, ein Unternehmen, das er als Pyramidensystem bezeichnete. Sein milliardenschwerer Short-Trade löste einen epischen Schlagabtausch mit dem Gegenspieler Carl Icahn aus, der das Gegenteil wettete. Trotz anfänglicher Kursverluste erholte sich Herbalife allmählich, und nach etwa fünf Jahren schloss Ackman seinen Short-Trade mit einem Verlust von rund 500 Mio. US-Dollar ab – ein demütigendes Kapitel, das teure Lektionen lehrte.


Valeant-Fiasko


Parallel dazu investierte Ackman 2014 massiv in Valeant Pharmaceuticals, überzeugt von dessen Wachstumsstrategie. Als jedoch Betrugsvorwürfe und unhaltbare Geschäftspraktiken ans Licht kamen, stürzte der Aktienkurs ab – ein Desaster, das zu einem Verlust von über 3 Mrd. US-Dollar führte und Ackmans Ruf erschütterte.


Pandemischer Windfall


Im Frühjahr 2020, als die COVID-19-Pandemie die Märkte in den Abgrund stürzte, setzte Ackman auf Absicherung durch Kreditausfall-Swaps. Diese Strategie zahlte sich aus, als sein Absicherungsportfolio innerhalb weniger Wochen von 27 Mio. US-Dollar auf etwa 2,6 Mrd. US-Dollar anwuchs – ein spektakulärer Gewinn, der sein Gespür für Marktchancen erneut unter Beweis stellte.


Philanthropie


Neben seinen Investitionserfolgen engagiert sich Ackman auch stark im philanthropischen Bereich. Über die Pershing Square Foundation hat er große Summen an wohltätige Zwecke gespendet – ein Beweis dafür, dass er seine finanzielle Macht auch für das Gemeinwohl einsetzt.


Heute zählt Bill Ackman zu den bekanntesten und umstrittensten Figuren an der Wall Street – ein Milliardär, dessen kühne Wetten und öffentlicher Aktivismus gleichermaßen Bewunderung wie Kritik hervorrufen. Sein Weg zeigt, dass Erfolg in der Finanzwelt oft Hand in Hand mit Risiko, Leidenschaft und der Fähigkeit geht, sowohl Siege als auch Niederlagen als Lektionen zu nutzen.


Bill Ackman

Bill Ackman zeigt eine dynamische Kombination aus visionärer Weitsicht und strategischem Aktivismus, die den Markt mit unvorhergesehenen Impulsen bereichert.

Kühne Wetten

Kühne Wetten


Mit Pershing Square manifestierte Ackman seine Identität als aktivistischer Investor. Er sucht gezielt nach großen Unternehmen mit ungenutztem Potenzial und fixiert sich auf wenige, hochkonvexe Positionen – typischerweise etwa zehn Holdings.


Sein Ansatz, der oftmals als Eingriff in unternehmerische Entscheidungsprozesse wahrgenommen wird, spiegelt seinen rockigen Investmentstil wider: Er mischt das System auf und bewirkt Veränderungen, die langfristig den Unternehmenswert steigern.


Erfolge und Rückschläge


Ein Blick auf Ackmans Karriere in den 2000er Jahren zeigt, wie extrem sein Investment-Weg sein kann:


  • 2002 – Short auf MBIA: Er erkannte Probleme beim Anleiheversicherer MBIA und wettete gegen ihn. In der Finanzkrise 2008 bestätigte sich seine Einschätzung, als MBIAs Kurs einbrach.

  • 2005 – Wendy’s-Kampagne: Ackman erwarb eine große Position bei Wendy’s und drängte das Unternehmen, die Tim Hortons-Tochter abzutrennen, was den Aktienwert steigerte.

  • 2007 – Target-Konfrontation: Er baute eine bedeutende Beteiligung an Target auf und forderte Sitze im Vorstand – eine Aktion, die schließlich zu erheblichen Verlusten führte.

  • 2008 – Borders & Barnes & Noble: Er investierte in den angeschlagenen Buchhändler Borders und bot eine Fusion mit Barnes & Noble an, was jedoch scheiterte.

  • 2009 – General Growth Properties: Während der Finanzkrise wettete er 60 Mio. US-Dollar auf General Growth Properties – ein erfolgreicher Reorganisationsplan brachte dem Fonds Berichten zufolge 1,6 Mrd. US-Dollar Gewinn ein.

  • 2012 – Canadian Pacific: Ackman erwarb 14 % der Canadian Pacific Railway, setzte sich in einem heftigen Proxy-Kampf durch und steigerte den Unternehmenswert erheblich.


Bis in die frühen 2010er Jahre hatte Ackman sich als eine Kraft etabliert, mit der man an der Wall Street rechnen musste – reich, kompromisslos und bereit, sich auch mit anderen Milliardären anzulegen.


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Von Chappaqua zu Wall Street

Von Chappaqua zu Wall Street


Den Namen Bill Ackman mit Veränderung auf Wall Street zu verbinden, ist keine leichte Aufgabe. Jeder, der öffentlich gegen den finanziellen Mainstream antritt, riskiert, als Außenseiter gebrandmarkt zu werden. Doch manchmal zahlt sich genau diese rebellische Haltung aus.


Geboren am 11. Mai 1966 in Chappaqua, New York, hat sich Ackman als Hedgefonds-Manager und Philanthrop einen Namen gemacht – als Gründer und CEO von Pershing Square Capital Management, das er 2004 ins Leben rief.


In einem komfortablen jüdischen Haushalt aufgewachsen, erhielt Ackman von klein auf Zugang zu erstklassiger Bildung und Möglichkeiten. Er schloss 1988 sein Studium am Harvard College mit Auszeichnung ab und erwarb anschließend einen MBA an der Harvard Business School. Schon als Student zeigte er den Drang, den konventionellen Weisheiten zu widersprechen – ein Merkmal, das später seine Investmentstrategie prägte.


Gründung von Gotham Partners


Kurz nach seinem Abschluss gründete Ackman im Alter von 26 Jahren zusammen mit einem Klassenkameraden Gotham Partners. In den 1990er Jahren machte die junge Firma mit mutigen Schritten auf sich aufmerksam – etwa als sie sich gemeinsam mit Leucadia National um das Rockefeller Center bewarb. Obwohl das Angebot scheiterte, zog es zahlreiche Investoren an und machte Gotham Partners zu einem viel beachteten Akteur.


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Letzte Aktualisierung

16.05.2025

BILL ACKMAN: DAS SCHWARZE SCHAF VON WALL STREET

Bill Ackman mag nicht jedem ein Begriff sein, doch in der Welt der Hochrisikoinvestitionen sticht er als furchtloser, oft umstrittener Akteur hervor. Als Gründer von Pershing Square Capital Management hat er sich als moderner „David“ etabliert, der es wagt, sich mit den Giganten der Finanzwelt anzulegen. Seine Karriere ist geprägt von spektakulären Siegen und ebenso dramatischen Niederlagen, wobei seine aktivistische Strategie Unternehmen grundlegend verändert. Von öffentlichen Auseinandersetzungen mit Konkurrenten bis hin zu milliardenschweren Gewinnen – Ackmans Wagnisse faszinieren und inspirieren zugleich. Seine Bilanz ist ein Lehrbeispiel für den Wert von Überzeugung und disziplinierter Analyse in einem volatil wechselnden Markt.

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