POSITIONSGRÖSSENBESTIMMUNG IM DEVISENHANDEL MIT RISIKO UND STOP-LOSS
Erfahren Sie, wie Sie die richtige Forex-Positionsgröße anhand von Stop-Distanz und Risikolimit berechnen, um effizient und sicher zu handeln.
Schritt-für-Schritt-Formel zur Positionsgrößenbestimmung
Die allgemeine Formel lautet:
Positionsgröße (Lots) = (Kontorisiko in $) / (Stop-Loss in Pips × Pip-Wert)
Dabei gilt:
- Kontorisiko in $ = Kontostand × Risiko %
- Stop-Loss in Pips: Anzahl der Pips zwischen Einstiegskurs und Stop-Loss
- Pip-Wert: Wert jedes Pips pro Standard-, Mini- oder Mikrolot, abhängig vom Währungspaar und der Lotgröße
Beispielrechnung
Angenommen:
- Kontostand: 10.000 $
- Risiko pro Trade: 1 % = 100 $
- Stop-Loss: 50 Pips
- Pip-Wert: 10 $ pro Pip für ein Standardlot bei den meisten USD-Währungspaaren
In die Formel einsetzen:
Positionsgröße = 100 $ / (50 × 10 $) = 0,2 LotsIn diesem Beispiel beträgt die optimale Positionsgröße 0,2 Standardlots, um ein Risikoniveau von 1 % bei Auslösung des Stop-Loss zu gewährleisten.
Anpassung an MetaTrader- oder Broker-Einstellungen
Handelsplattformen für Privatanleger wie MetaTrader 4 oder 5 ermöglichen die Positionsgröße in Schritten von 0,01 Lots (Mikrolots). Da die Optionen zur Positionsgröße je nach Broker variieren – einige bieten Nano-Lots (0,001 Lots) oder feste Positionsgrößen an – ist es wichtig, diese vor dem Handel zu verstehen.Im obigen Beispiel entspricht eine Positionsgröße von 0,2 Lots 20.000 Einheiten der Basiswährung. Bei Verwendung von Mini-Lots (10.000 Einheiten) entspräche die Position zwei Mini-Lots. Bei Mikro-Lots (1.000 Einheiten) wären es 20 Mikro-Lots.Währungspaar- und KontowährungsüberlegungenBeachten Sie, dass sich die Pip-Werte ändern, wenn die Kurswährung von der Basiswährung Ihres Kontos abweicht. In solchen Fällen ist eine Umrechnung anhand von Wechselkursen erforderlich. Viele Online-Positionsgrößenrechner oder Handelsplattformen führen diese Umrechnung automatisch durch, um Händler zu unterstützen.Einige Forex-Paare, wie GBP/JPY oder EUR/CHF, weisen leicht unterschiedliche Pip-Werte oder Volatilitätseigenschaften auf. Beachten Sie die durchschnittliche Handelsspanne (ATR) oder die jüngste Kursentwicklung, um Stop-Loss-Orders angemessen zu platzieren und somit die Positionsgröße zu berechnen.Händler beziehen häufig auch Spread-Kosten, Swap-Sätze oder Slippage in ihre Positionsgrößenentscheidungen ein, um den Nettogewinn/-verlust korrekt zu steuern.
Die richtige Positionsgröße ist nur ein Aspekt des umfassenden Risikomanagements im Forex-Handel. Um langfristig erfolgreich zu sein, sollten Trader die folgenden Best Practices neben einer disziplinierten Positionsgrößenkontrolle berücksichtigen:
1. Maximales Risiko pro Trade festlegen
Halten Sie sich konsequent an vordefinierte Risikogrenzen – typischerweise 1–2 % pro Trade – unabhängig von Ihrem Vertrauen in Ihre Strategie oder der Signalstärke. Emotionale Selbstüberschätzung kann zu einer zu hohen Hebelwirkung führen, was den Kapitalerhalt bei Marktrückgängen gefährdet.
Höhere Risiken pro Trade erhöhen die Volatilität Ihrer Gewinnkurve. Ein niedriges Risiko pro Trade dämpft Verlustphasen und ermöglicht eine längere Handelsdauer.
2. Risiko regelmäßig an Kontoänderungen anpassen
Mit dem Wachstum oder Rückgang Ihres Handelskontos ändert sich der Dollarwert desselben Risikoprozentsatzes. Die Neuberechnung Ihrer Positionsgröße nach jedem Trade stellt sicher, dass Ihr Risiko im Verhältnis zu Ihrem Eigenkapital bleibt.
Wenn beispielsweise ein Konto auf 9.000 $ fällt, bedeutet ein Risiko von 1 % beim nächsten Trade ein Risiko von 90 $ – nicht mehr 100 $.
3. An die Marktvolatilität anpassen
Erhöhte Volatilität kann die Wirksamkeit von Stop-Loss-Orders beeinträchtigen. Trader sollten die Stop-Abstände anhand der Marktbedingungen anpassen und dabei technische Instrumente wie ATR oder Unterstützungs-/Widerstandsniveaus nutzen. Nach der Anpassung der Stop-Größe sollte die Positionsgröße neu berechnet werden, um das Risiko in Dollar konstant zu halten, auch wenn sich die Parameter ändern.
4. Immer eine Stop-Loss-Order verwenden
Eine strikte Stop-Loss-Order ist unerlässlich. Der Handel ohne Stop-Loss macht die gesamte Logik der Positionsgrößenberechnung ungültig, da ein plötzlicher Kursanstieg oder eine Marktlücke zu unverhältnismäßigen Verlusten führen kann. Der Stop-Loss stellt sicher, dass die Positionsgröße den potenziellen Verlust wie beabsichtigt effektiv begrenzt.
5. Führen Sie ein Trading-Journal
Das Verfolgen von Trades, einschließlich Stop-Loss-Abständen und Positionsgrößen, hilft Ihnen, die Effektivität Ihrer Strategien zu bewerten. Die Überprüfung von Gewinn-/Verlustquoten und durchschnittlichen Verlusten im Zeitverlauf kann Ihr Risikomanagement weiter optimieren.
6. Verstehen Sie die Auswirkungen von Margin und Hebelwirkung
Obwohl Broker hohe Hebel (z. B. 50:1 oder 100:1) anbieten, sollte dies nicht die Positionsgröße bestimmen. Trader müssen die Größe anhand ihrer Risikolimits berechnen, anstatt den maximal zulässigen Hebel auszunutzen, da dies Verluste schnell verstärken kann.
Die Verwendung von Margin-Rechnern in Verbindung mit einer Stop-Loss-basierten Positionsgrößenbestimmung hilft, Margin Calls oder Kontoliquidationen zu vermeiden, insbesondere bei starken Marktbewegungen.
7. Vermeiden Sie kumulative Verluste
Vermeiden Sie es, nach einer Reihe von Verlusten Ihre Positionsgröße zu erhöhen, um diese wieder wettzumachen. Dieses „Rachehandeln“ erhöht das Risiko gerade dann, wenn Disziplin am wichtigsten ist. Reduzieren Sie stattdessen Ihr Risiko, bis Sie wieder Vertrauen und Konstanz in Ihre Strategie bringen. So schützen Sie Ihr langfristiges Kapital.
Durch die Kombination verantwortungsvoll kalkulierter Positionsgrößen mit einer soliden Umsetzung und einer disziplinierten Denkweise können Trader eine robustere Forex-Handelsstrategie entwickeln, die auch unter wechselnden Marktbedingungen bestehen kann.