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ANPASSUNG DES FREIEN FLOATS: INSIDERAUSSCHLUSS VERSTEHEN

Erfahren Sie, wie die Anpassung des Streubesitzes funktioniert und warum Insideraktien in Marktkapitalisierungsindizes nicht vollständig berücksichtigt werden.

Warum Insideraktien ausgeschlossen werden

Die Free-Float-Anpassung ist ein zentrales Konzept in der Aktienindexierung und Finanzanalyse. Sie beschreibt die Methode, mit der die Marktkapitalisierung eines börsennotierten Unternehmens so angepasst wird, dass nur die öffentlich handelbaren Aktien berücksichtigt werden. Aktien von Unternehmensinsidern, Regierungen oder anderen strategischen Einheiten werden in der Regel vom Streubesitz ausgeschlossen, da sie nicht frei am Markt gehandelt werden.

In diesem Zusammenhang bezeichnet der Begriff „Insider“ üblicherweise Führungskräfte, Vorstandsmitglieder und andere Personen oder Organisationen mit maßgeblichem Einfluss auf das Unternehmen. Diese Aktionäre haben in der Regel ein langfristiges Interesse am Unternehmen und handeln ihre Anteile voraussichtlich nicht häufig. Daher spiegeln ihre Aktien nicht die tatsächliche Liquidität und das Handelspotenzial der Unternehmensaktie aus Sicht des öffentlichen Marktes wider.

Dieser Ansatz unterscheidet sich von der Gesamtmarktkapitalisierung, die alle ausstehenden Aktien unabhängig vom Eigentümer umfasst. Lassen Sie uns die Gründe für diesen Unterschied näher betrachten:

  • Liquidität: Der Streubesitz (Free Float) stellt die Liquidität einer Aktie genauer dar. Genaue Streubesitzdaten helfen institutionellen Anlegern, Investitionsmöglichkeiten auf Basis realistischer Angebots- und Nachfragedynamiken zu bewerten.
  • Markteffizienz: Durch den Ausschluss von Aktien, die gesperrt sind und voraussichtlich nicht gehandelt werden, spiegelt die Marktkapitalisierung auf Streubesitz den Anteil des Eigenkapitals eines Unternehmens wider, der die Preise am freien Markt bestimmt.
  • Indexgenauigkeit: Indexanbieter wie MSCI, FTSE Russell und S&P Dow Jones verwenden Streubesitzanpassungen, um repräsentativere und besser investierbare Indizes zu erstellen. Unternehmen mit einem geringeren Streubesitz werden in Indizes proportional niedriger gewichtet, selbst wenn ihre Gesamtmarktkapitalisierung hoch ist.
  • Reduziertes Manipulationsrisiko: Von Insidern kontrollierte Aktien könnten Indizes verzerren, wenn sie vollständig berücksichtigt werden, und so ein falsches Bild der Marktpräsenz oder Liquidität vermitteln.

Die genaue Definition von „nicht im Streubesitz befindlichen“ Aktien kann je nach Indexanbieter leicht variieren.

Grundsätzlich gelten folgende Positionen als nicht zum Streubesitz gezählt:Strategische Beteiligungen von staatlichen StellenBeteiligungen von Unternehmensleitern und VorstandsmitgliedernAktien, die unter Sperrfristvereinbarungen stehenKreuzbeteiligungen von Tochtergesellschaften oder anderen KonzernunternehmenGründeranteile und langfristige PrivatplatzierungenDa diese Aktien voraussichtlich nicht häufig den Besitzer wechseln, werden sie nicht in die Berechnung des Streubesitzes einbezogen. Dies wirkt sich direkt auf die Gewichtung eines Unternehmens in Indizes und seine Bewertung aus Anlegersicht aus.Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Ausschluss von Insiderbeteiligungen ein klareres Bild des tatsächlichen Streubesitzes eines Wertpapiers liefert und die Aussagekraft von Marktbeobachtungsinstrumenten und Indizes verbessert.

Wie die Free-Float-Marktkapitalisierung berechnet wird

Um zu verstehen, wie die Indexgewichtung oder die Präsenz eines Unternehmens am öffentlichen Markt bewertet wird, ist es wichtig zu wissen, wie die Free-Float-Marktkapitalisierung berechnet wird. Die Formel ist relativ einfach:

Free-Float-Marktkapitalisierung = Aktienkurs × Free-Float-Aktien

Free-Float-Aktien umfassen hier nur die Aktien, die am freien Markt gehandelt werden können. Die Methode erfordert die Bestimmung des Anteils der Free-Float-Aktien am Gesamtaktienkapital des Unternehmens. Dieser Anteil – der sogenannte Free-Float-Faktor oder Anpassungsfaktor – wird dann auf die gesamte Marktkapitalisierung angewendet.

Betrachten wir dies anhand eines hypothetischen Beispiels genauer. Betrachten wir ein Unternehmen mit folgenden Merkmalen:

  • Anzahl der ausstehenden Aktien: 500 Millionen
  • Marktpreis je Aktie: 10 £
  • Anzahl der von Insidern und strategischen Investoren gehaltenen Aktien: 200 Millionen

Die Anzahl der frei handelbaren Aktien beträgt 500 Millionen – 200 Millionen = 300 Millionen.
Daher beträgt die Marktkapitalisierung der frei handelbaren Aktien 10 £ × 300 Millionen = 3 Milliarden £.

Vergleichen Sie dies mit der gesamten Marktkapitalisierung: 10 £ × 500 Millionen = 5 Milliarden £. In diesem Fall beträgt die Marktkapitalisierung der frei handelbaren Aktien 60 % der gesamten Marktkapitalisierung. Indexanbieter würden den Wert von 3 Milliarden Pfund zur Bestimmung der Gewichtung des Unternehmens im Index heranziehen, anstatt 5 Milliarden Pfund.

Der Streubesitzanteil wird üblicherweise aus Gründen der Vergleichbarkeit in Bandbreiten gerundet. Beispielsweise verwendet FTSE Russell verschiedene Bandbreiten wie 5 %, 15 %, 25 % usw. Diese Bandbreiten machen die Berechnung und Indexkonstruktion transparenter und einfacher und berücksichtigen gleichzeitig ungefähre Streubesitzanteile.

So läuft der Prozess typischerweise bei der Konstruktion institutioneller Indizes ab:

  1. Ermitteln Sie die Gesamtzahl der ausstehenden Aktien
  2. Identifizieren und subtrahieren Sie strategische, gesperrte oder nicht öffentlich handelbare Aktien (in der Regel in den Jahresabschlüssen offengelegt)
  3. Wenden Sie eine Streubesitz-Banding-Methode an (z. B. 50 %–75 %)
  4. Multiplizieren Sie die um den Streubesitz bereinigten Aktien mit dem aktuellen Aktienkurs

Wichtig ist, dass der Streubesitz nicht statisch ist. Insidergeschäfte, Aktienverkäufe oder das Auslaufen von Sperrfristen können den Streubesitz eines Unternehmens verändern. Indexanbieter überprüfen und aktualisieren daher die Streubesitzfaktoren regelmäßig – halbjährlich oder vierteljährlich – je nach Methodik des jeweiligen Index.Dieses Berechnungsmodell ermöglicht Anlegern ein realistischeres Bild davon, welches Kapital tatsächlich die Aktienkurse durch den öffentlichen Handel beeinflusst. Dies verbessert sowohl die Portfoliozusammenstellung als auch das Risikomanagement für institutionelle und private Anleger.

Investitionen ermöglichen es Ihnen, Ihr Vermögen im Laufe der Zeit zu vermehren, indem Sie Ihr Geld in Vermögenswerte wie Aktien, Anleihen, Fonds, Immobilien und mehr anlegen. Sie bergen jedoch immer Risiken, darunter Marktschwankungen, potenzieller Kapitalverlust und Inflation, die die Rendite schmälert. Entscheidend ist, mit einer klaren Strategie, einer angemessenen Diversifizierung und nur mit Kapital zu investieren, das Ihre finanzielle Stabilität nicht gefährdet....

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Wie Indexanbieter Free-Float-Daten nutzen

Die meisten globalen Indexanbieter verwenden die Free-Float-Methode, um ihre Indizes zu erstellen und zu pflegen.

Dieses Verfahren stellt sicher, dass die resultierenden Indizes das auf den öffentlichen Märkten verfügbare Kapital widerspiegeln und somit von institutionellen Anlegern und Vermögensverwaltern besser reproduziert werden können.

Zu den wichtigsten Indizes, die den Streubesitz berücksichtigen, gehören:

  • S&P 500 (Standard & Poor’s)
  • FTSE 100 und FTSE All-Share (FTSE Russell)
  • MSCI World und MSCI Emerging Markets (MSCI Inc.)
  • STOXX Europe 600 (Qontigo)

Diese Indizes schließen Aktien, die nicht regelmäßig gehandelt werden, aus oder reduzieren deren Einfluss, da diese nicht in gleicher Weise wie frei am Markt verfügbare Aktien zur Preisfindung oder zu Investitionsmöglichkeiten beitragen.

So nutzen Indexanbieter typischerweise den Streubesitz Daten:

1. Bestimmung der Indexgewichtung

Die Bestandteile eines Index werden nach ihrer streubesitzbereinigten Marktkapitalisierung gewichtet. Beispielsweise können zwei Unternehmen mit ähnlicher Gesamtmarktkapitalisierung unterschiedliche Indexgewichtungen aufweisen, wenn eines einen deutlich höheren Streubesitz hat.

2. Auswahlkriterien

Einige Indizes können Mindestanforderungen an den Streubesitz als Aufnahmekriterium festlegen. Ein Unternehmen mit einer extrem niedrigen Streubesitzquote kann von bestimmten Indizes vollständig ausgeschlossen werden, selbst wenn seine Gesamtgröße andere Aufnahmekriterien erfüllt.

3. Umsatzkontrolle und Rebalancing

Die Überprüfung des Streubesitzes erfolgt in der Regel vierteljährlich oder halbjährlich, abhängig von der Methodik des Anbieters. Wenn sich die Beteiligungen von Insidern ändern oder Sperrfristen nach dem Börsengang auslaufen, werden die Streubesitzanteile neu bewertet, was zu einer möglichen Neugewichtung oder Umklassifizierung innerhalb von Indizes führen kann.Beispielsweise kann sich nach einem größeren Insiderverkauf der Streubesitz eines Unternehmens erhöhen, was eine höhere Gewichtung in einem Index rechtfertigen würde. Umgekehrt kann eine Zunahme strategischer Beteiligungen, etwa von einem Mehrheitsaktionär oder einer Regierungsbehörde, eine Abwärtskorrektur des Streubesitzanteils auslösen.4. Einfachere NachbildungAus Sicht des Asset Managements verbessert die Verwendung von um den Streubesitz bereinigten Benchmarks die Genauigkeit der Nachbildung von Indexfonds und ETFs. Da diese Fonds Indizes physisch oder synthetisch nachbilden, ist die Kenntnis der tatsächlichen investierbaren Basis entscheidend für die Portfoliozusammenstellung.5. Verbesserung der Markttransparenz

Indizes, die auf Free-Float-bereinigten Kennzahlen basieren und sich ausschließlich auf öffentlich handelbare Aktien konzentrieren, bieten klarere Einblicke in die Anlegerstimmung und die Handelsdynamik – frei von den verzerrenden Auswirkungen von Insider- und strategischen Beteiligungen.

Letztendlich spielt die Free-Float-Methodik eine entscheidende Rolle in der modernen Portfoliotheorie, der Indexfondsgestaltung und der Einhaltung regulatorischer Vorgaben. Sie trägt dazu bei, liquide, repräsentative und mit globalen Anlagestandards übereinstimmende Indizes zu gewährleisten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Bereinigung marktkapitalisierungsbasierte Kennzahlen verfeinert, um den tatsächlichen Einfluss eines Wertpapiers auf die öffentlichen Märkte besser widerzuspiegeln und institutionellen wie privaten Anlegern präzise und handlungsrelevante Informationen bereitzustellen.

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