Home » Investitionen »

FAKTORINDIZES ERKLÄRT: WERT, MOMENTUM, QUALITÄT & NIEDRIGE VOLATILITÄT

Erfahren Sie, wie sich Faktorindizes wie Value, Momentum, Qualität und Low Volatility von breiten Marktindizes unterscheiden. Verstehen Sie ihre spezifischen Renditetreiber und ihre Rolle bei der Portfoliozusammenstellung.

Faktorindizes sind eine Unterkategorie von Investment-Benchmarks, die spezifische Renditetreiber, sogenannte Investmentfaktoren, abbilden. Im Gegensatz zu breit gestreuten Marktindizes wie dem S&P 500 oder dem MSCI World, die die allgemeine Wertentwicklung großer Teile des Aktienmarktes widerspiegeln, isolieren und verfolgen Faktorindizes Wertpapiere mit spezifischen Merkmalen, von denen man annimmt, dass sie langfristig eine überdurchschnittliche Wertentwicklung erzielen.Diese Indizes repräsentieren systematische Anlagestrategien und keine zufälligen Aktiengruppen. Anleger nutzen sie häufig in Smart-Beta-ETFs und systematischen Portfolios, um die Diversifizierung zu verbessern, die risikoadjustierte Rendite zu steigern oder die Volatilität zu minimieren. Die vier am häufigsten verwendeten Faktorindizes sind:Value-Index: Fokus auf unterbewertete Aktien mit niedrigem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV).Momentum-Index: Beinhaltet Aktien mit einer starken Kursentwicklung in jüngster Zeit.Quality-Index: Umfasst Unternehmen mit soliden Bilanzen, stabilen Gewinnen und hoher Rentabilität.Low-Volatility-Index: Wählt Aktien mit geringerer historischer Kursvarianz aus.Historische Studien aus Wissenschaft und Praxis haben gezeigt, dass diese Faktoren die Vermögenspreise nachhaltig beeinflussen und Risikoprämien (überdurchschnittliche Renditen) erzielen können. Das Konzept des Faktorinvestierens basiert auf wissenschaftlichen Arbeiten, insbesondere auf dem Fama-French-Drei-Faktoren-Modell, das das Capital Asset Pricing Model (CAPM) um die Faktoren Größe und Wert erweiterte. Im Laufe der Zeit wurden basierend auf empirischen Beobachtungen weitere Faktoren wie Momentum und Qualität hinzugefügt.Durch das Verständnis und die Anwendung faktorbasierter Ansätze können Anleger Portfolios aufbauen, die nicht nur den Markt nachbilden, sondern gezielt auf Merkmale ausgerichtet sind, die bestimmten Anlagezielen entsprechen – sei es langfristiges Wachstum, geringere Kursverluste oder eine überdurchschnittliche risikoadjustierte Performance.

Jeder der Hauptfaktoren – Wert, Momentum, Qualität und geringe Volatilität – erfasst ein einzigartiges Element des Aktienverhaltens. Im Folgenden erläutern wir die einzelnen Faktoren und ihre Unterschiede.

Wertfaktor

Der Wertfaktor identifiziert Aktien, die im Verhältnis zu ihren Fundamentaldaten unterbewertet erscheinen. Typischerweise weisen Wertaktien niedrige Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV), Kurs-Buchwert-Verhältnisse (KBV) oder Kurs-Umsatz-Verhältnisse (KUV) auf.

Die Begründung lautet, dass diese Aktien aufgrund von Überreaktionen des Marktes unter ihrem inneren Wert gehandelt werden und sich möglicherweise langfristig wieder ihrem fairen Wert annähern, wodurch überdurchschnittliche Renditen erzielt werden können.

Gängige Value-Indizes sind beispielsweise:

  • Russell 1000 Value Index
  • MSCI USA Value Index
  • S&P 500 Enhanced Value Index

Diese Indizes gewichten häufig Sektoren wie Finanzen, Versorger und Industrie über, die traditionell Value-Charakteristika aufweisen.

Momentum Factor

Momentum-Indizes investieren in Wertpapiere mit starker Wertentwicklung in jüngster Zeit, basierend auf der Annahme, dass sich Trends kurzfristig fortsetzen. Momentum wird üblicherweise über Zeiträume von 6 bis 12 Monaten gemessen, wobei der letzte Monat ausgeschlossen wird, um den Effekt der Mittelwertrückkehr zu vermeiden.

Bekannte Momentum-Benchmarks sind beispielsweise:

  • MSCI USA Momentum Index
  • S&P 500 Momentum Index

Momentum-Strategien können volatil sein und reagieren empfindlich auf abrupte Marktumkehrungen, haben aber über vollständige Marktzyklen hinweg eine starke Performance gezeigt.

Qualitätsfaktor

Der Qualitätsfaktor filtert Aktien anhand von Kennzahlen wie Eigenkapitalrendite (ROE), niedrigem Verschuldungsgrad und stabilem jährlichem Gewinnwachstum. Diese Unternehmen gelten als widerstandsfähiger in wirtschaftlichen Abschwüngen und setzen ihr Kapital tendenziell effizienter ein.

Beliebte Qualitätsindizes sind beispielsweise:

  • MSCI World Quality Index
  • S&P 500 Quality Index

Dieser Faktor tendiert aufgrund der Beständigkeit ihrer Erträge und ihrer Kapitaldisziplin häufig zu Branchen wie dem Gesundheitswesen und der Technologie.

Faktor geringe Volatilität

Dieser Faktor sucht nach Aktien mit minimaler historischer Volatilität, gemessen anhand des Beta-Faktors oder der Standardabweichung.

Es basiert auf der Anomalie der geringen Volatilität, bei der risikoärmere Anlagen vergleichbare oder sogar höhere Renditen erzielen als risikoreichere, was der traditionellen Finanztheorie widerspricht.

Beispiele für Indizes mit geringer Volatilität sind:

  • S&P 500 Low Volatility Index
  • MSCI USA Minimum Volatility Index

Diese Indizes bevorzugen tendenziell Sektoren wie Konsumgüter des täglichen Bedarfs und Versorger, die oft stabile Erträge und eine geringere Konjunkturanfälligkeit aufweisen.

Investitionen ermöglichen es Ihnen, Ihr Vermögen im Laufe der Zeit zu vermehren, indem Sie Ihr Geld in Vermögenswerte wie Aktien, Anleihen, Fonds, Immobilien und mehr anlegen. Sie bergen jedoch immer Risiken, darunter Marktschwankungen, potenzieller Kapitalverlust und Inflation, die die Rendite schmälert. Entscheidend ist, mit einer klaren Strategie, einer angemessenen Diversifizierung und nur mit Kapital zu investieren, das Ihre finanzielle Stabilität nicht gefährdet....

Investitionen ermöglichen es Ihnen, Ihr Vermögen im Laufe der Zeit zu vermehren, indem Sie Ihr Geld in Vermögenswerte wie Aktien, Anleihen, Fonds, Immobilien und mehr anlegen. Sie bergen jedoch immer Risiken, darunter Marktschwankungen, potenzieller Kapitalverlust und Inflation, die die Rendite schmälert. Entscheidend ist, mit einer klaren Strategie, einer angemessenen Diversifizierung und nur mit Kapital zu investieren, das Ihre finanzielle Stabilität nicht gefährdet....

Breite Marktindizes wie der S&P 500, der FTSE 100 oder der MSCI World sind kapitalisierungsgewichtete Portfolios, die den Gesamtmarkt oder ein wichtiges Marktsegment abbilden sollen. Diese Indizes sind darauf ausgelegt, die Marktentwicklung ohne Berücksichtigung spezifischer Aktienmerkmale jenseits von Größe und Liquidität abzubilden.Im Gegensatz dazu bilden Faktorindizes Aktien mithilfe regelbasierter Filter ab, die spezifische Merkmale isolieren, die mit Risikoprämien verbunden sind. Hier sind einige der wichtigsten Unterschiede zwischen Faktorindizes und breiten Benchmarks:1. Auswahlkriterien

Marktindizes umfassen in der Regel die größten Unternehmen einer Region oder eines Sektors, basierend auf der Streubesitz-Marktkapitalisierung. Faktorindizes hingegen wählen ihre Bestandteile anhand von Finanzkennzahlen oder der bisherigen Kursentwicklung aus, beispielsweise anhand niedriger KGV-Werte oder starker Momentum-Scores.

2. Gewichtungsmethodik

Traditionelle Indizes sind nach Marktkapitalisierung gewichtet. Viele Faktorindizes verwenden hingegen eine gleichgewichtete, eine faktorscore-gewichtete oder eine kombinierte Gewichtungsstrategie, um die gewünschte Faktorallokation zu betonen.

3. Performance-Treiber

Die Renditen von Marktindizes basieren primär auf makroökonomischen Trends, branchenweiten Entwicklungen und der Anlegerstimmung. Bei faktorbasierten Indizes werden die Renditen durch die Nutzung spezifischer Verhaltens- oder Strukturineffizienzen bestimmt, die der jeweilige Faktor abbilden soll.

4. Risikoexposition

Breite Indizes weisen naturgemäß eine breite Streuung auf. Faktorindizes konzentrieren sich systembedingt auf bestimmte Sektoren oder Anlagestile, was zu potenziellen Tracking Errors im Vergleich zum Gesamtmarkt führen kann. Beispielsweise kann ein Value-Index in Wachstumsphasen jahrelang hinter der Marktentwicklung zurückbleiben.

5. Nutzung von internen Portfolios

Faktorindizes werden häufig als Bausteine ​​im Portfolioaufbau verwendet, um Renditetreiber zu betonen oder Risiken zu reduzieren. Anleger können mehrere Faktor-ETFs kombinieren, um eine Diversifizierung über verschiedene Anlagestile hinweg zu erreichen. Dieser Ansatz wird als Multi-Faktor-Investing bezeichnet.

6. Zyklisches Verhalten

Jeder Faktor tendiert dazu, in unterschiedlichen Phasen des Marktzyklus eine überdurchschnittliche Performance zu erzielen. Zum Beispiel:

  • Value-Indizes entwickeln sich typischerweise gut in Erholungsphasen und wirtschaftlichen Aufschwüngen.
  • Momentum-Indizes übertreffen die Erwartungen in Aufwärtstrends.
  • Quality-Indizes sind besonders in der Spätphase eines Konjunkturzyklus und in Abschwungphasen vorteilhaft.
  • Niedrige Volatilität ist in Bärenmärkten oder Phasen der Unsicherheit von Vorteil.

Faktorindizes können zwar die Rendite steigern und das Risiko diversifizieren, weisen aber im Vergleich zu kapitalisierungsgewichteten Indizes ein anderes Verhalten auf und müssen unter Berücksichtigung von Timing, Mischung und Rebalancing verwaltet werden.

JETZT INVESTIEREN >>