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VERFALL VON OPTIONEN ERKLÄRT: WAS PASSIERT BEIM VERFALL?
Erfahren Sie, was beim Verfall von Optionen geschieht, einschließlich Zuteilung, Ausübung und wie Broker die Verfallsmechanik handhaben.
Verfall von Optionen verstehen
Der Verfall von Optionen ist ein entscheidendes Ereignis im Optionshandel. Er markiert den letzten Zeitpunkt, zu dem ein Optionskontrakt ausgeübt werden kann. Jeder Optionskontrakt hat ein vordefiniertes Verfallsdatum. Nach diesem Datum ist er ungültig und wertlos. Dieses Datum ist von entscheidender Bedeutung, da es die Laufzeit des Kontrakts bestimmt und seinen Zeitwert beeinflusst – eine Schlüsselkomponente bei der Optionspreisbildung.
Eine Option gibt dem Inhaber das Recht, aber nicht die Pflicht, den Basiswert zu einem festgelegten Ausübungspreis am oder vor dem Verfallsdatum zu kaufen (bei Call-Optionen) oder zu verkaufen (bei Put-Optionen). Verfällt die Option im Geld (ITM), kann sie ausgeübt oder automatisch zugeteilt werden. Die Ergebnisse hängen von der Art der Option und den Besonderheiten des Brokerkontos ab. Umgekehrt gilt: Verfällt eine Option aus dem Geld (OTM), wird sie in der Regel wertlos und aus dem Depot des Händlers entfernt.
Wöchentliche, monatliche und vierteljährliche Verfallstermine sind an den Optionsmärkten üblich. Standardmäßige US-amerikanische Aktienoptionen verfallen üblicherweise am dritten Freitag des Verfallsmonats, es sei denn, dieser Tag ist ein Feiertag – in diesem Fall verfällt die Option am vorhergehenden Handelstag.
Zeitwertverfall und Verfall
Der Zeitwertverfall (Theta) beschleunigt sich mit Annäherung an den Verfallstermin der Option. Dieser Verlust an Zeitwert kann den Wert einer Position schnell mindern, insbesondere bei Optionen, die im oder aus dem Geld sind. Daher hilft das Verständnis des Zusammenspiels von Zeitwertverfall und Verfall Händlern, das Positionsrisiko effektiv zu managen.
Wichtige Begriffe zum Verfall
- Verfallsdatum: Der letzte Tag, an dem die Option gültig ist.
- Letzter Handelstag: Der letzte Tag, an dem die Option gekauft oder verkauft werden kann – oft identisch mit dem Verfallsdatum, kann aber bei manchen Produkten abweichen.
- Abrechnung: Die Ausübung oder Schließung des Vertrags, entweder physisch oder in bar.
- Automatische Ausübung: Broker und Clearingstellen können Optionen, die im Geld (ITM) sind, automatisch um einen bestimmten Betrag ausüben, oft 0,01 $ bei US-Aktienoptionen.
Ausübung und Zuteilung
Bei Ausübung einer Option erhält der Inhaber das Recht, den Basiswert zum Ausübungspreis zu kaufen oder zu verkaufen. Umgekehrt erfolgt die Zuweisung, wenn die Gegenseite des Handels – in der Regel der Optionsverkäufer – die vertraglichen Verpflichtungen erfüllen muss. Dies kann, abhängig von der Vertragsart und der gehaltenen Position, zu Long- oder Short-Positionen im zugrunde liegenden Wertpapier führen.Das Verständnis dieser einzelnen Mechanismen ermöglicht eine bessere Handelsplanung und Risikominderung.
Verfallstag: Was Händler wissen müssen
Mit dem Verfallstag stehen alle offenen Optionspositionen vor einem endgültigen Ergebnis. Ob die Kontrakte geschlossen, ausgeübt, zugeteilt werden oder wertlos verfallen, hängt von ihrem Moneyness-Wert und den Präferenzen des Händlers ab. Das Verständnis dieser Ergebnisse ist entscheidend für ein angemessenes Risikomanagement.
1. Optionen im Geld (ITM)
Wenn eine Option am Verfallstag im Geld ist – d. h. eine Call-Option mit einem Ausübungspreis unter dem Marktwert des Basiswerts oder eine Put-Option mit einem Ausübungspreis darüber – wird der Kontrakt wahrscheinlich automatisch ausgeübt. Die meisten Broker und Clearingstellen üben Optionen automatisch aus, wenn sie mindestens 0,01 $ im Geld sind, sofern der Kontoinhaber nichts anderes angibt.
Wenn Sie beispielsweise eine Call-Option mit einem Ausübungspreis von 100 $ halten und die Aktie am Verfallstag bei 105 $ schließt, werden Ihnen standardmäßig wahrscheinlich 100 Aktien zu je 100 $ zugeteilt. Umgekehrt kann eine Short-Optionsposition die Lieferung oder den Kauf der Aktien erfordern, abhängig von den genauen Bedingungen und der Art der Option (Call vs. Put).
2. Out-of-the-Money (OTM)-Optionen
OTM-Optionen verfallen wertlos. Calls mit Ausübungspreisen über dem aktuellen Marktwert oder Puts mit Ausübungspreisen darunter haben keinen inneren Wert. Sie werden nach Börsenschluss am Verfallstag aus Ihrem Portfolio entfernt, es sei denn, sie werden zuvor manuell geschlossen, um einen Restwert zu sichern oder Verluste zu realisieren.
3. At-the-Money (ATM)-Optionen
ATM-Optionen verfallen mit geringem oder gar keinem Wert und können je nach Brokerrichtlinien ausgeübt werden oder nicht. Einige Händler bevorzugen es, solche Kontrakte manuell zu schließen, um potenzielle Unsicherheiten bei der Abwicklung oder Slippage zu vermeiden.
Zuteilungsrisiko
Optionsverkäufer müssen besonders vorsichtig sein. Die Zuteilung von Optionen kann bei amerikanischen Optionen jederzeit erfolgen, sogar vor dem Verfall. Die Wahrscheinlichkeit steigt jedoch deutlich kurz vor und am Verfall, wenn die meisten Optionen ihre maximale Delta-Sensitivität erreichen und ihr Zeitwert erschöpft ist.Um unerwartete Zuteilungen zu vermeiden, sollten Optionsverkäufer ihre Positionen genau überwachen und bei Annäherung der Kontrakte an den ITM-Status (im Geld) frühzeitige Rollover oder Schließungen vor dem Verfall in Betracht ziehen.Auswirkungen nach dem VerfallNach dem Verfall werden die Kontrakte nicht mehr an den Handelsplattformen gelistet. Alle Positionen, die mit zugeteilten Optionen verbunden sind, werden zu regulären Aktien- oder Futures-Positionen. Der realisierte Gewinn/Verlust wird erfasst, und je nach Abrechnungsart können Margin-Anforderungen entstehen.Clearingstellen bestätigen den Status der Ausübung oder Zuteilung in der Regel am nächsten Geschäftstag (T+1). Diese Auswirkungen werden in den Kontoständen und Positionsübersichten der Händler sichtbar.
Verfallsmanagement: Strategie und Abwicklungspläne
Effektives Verfallsmanagement trägt wesentlich zur langfristigen Handelsperformance bei. Ob durch manuelles Schließen von Positionen oder durch die Vorbereitung auf mögliche Zuteilungen – das Verständnis der Abwicklungsprozesse und die Anwendung geeigneter Strategien sind entscheidend.
Manuelles Schließen vor Verfall
Eine der proaktivsten Strategien im Optionsmanagement ist das Schließen offener Kontrakte vor Verfall. Dieser Ansatz ermöglicht es Händlern, Gewinne oder Verluste zu realisieren und unerwartete Zuteilungen oder Gebühren zu vermeiden. Er bietet zudem die Möglichkeit, Kapital effizienter umzuschichten.
Wenn beispielsweise eine Option im Geld (ITM) und profitabel ist, sichert der Verkauf vor Verfall die Gewinne ohne Zuteilungsrisiko. Ebenso können Positionen aus dem Geld (OTM) mit minimaler Restprämie geschlossen werden, um regulatorische Probleme in bestimmten Margin-Konten zu vermeiden.
Regeln für die automatische Ausübung
Clearingstellen haben Richtlinien für die automatische Ausübung festgelegt. Optionen, die sich um einen Mindestbetrag – oft 0,01 $ – im Geld befinden, werden automatisch ausgeübt, sofern der Kunde nicht widerspricht. Optionen, die sich außerhalb des Geldes befinden, werden hingegen verfallen. Händler sollten die automatischen Ausübungsregeln ihres Brokers kennen und gegebenenfalls explizite Anweisungen geben, insbesondere bei Optionen nahe dem Ausübungspreis.
Bar- vs. physische Abwicklung
Optionen werden hauptsächlich auf zwei Arten abgerechnet:
- Physische Abwicklung: Gilt für Aktienoptionen, bei denen die Aktien bei Ausübung übertragen werden.
- Barabwicklung: Üblich bei Index- und Futures-Optionen, bei denen die Differenz zwischen Ausübungspreis und Kassakurs in bar ausgezahlt wird.
Optionen mit Barabwicklung machen den Handel mit dem Basiswert überflüssig und eignen sich daher für institutionelle Anlagestrategien. Die physische Abwicklung erfordert jedoch, dass Händler nach der Zuteilung die Kontomargen und Mindestkapitalanforderungen überwachen.
Gängige Strategien für den Handel mit verfallenen Optionen
- Rolling: Schließen von auslaufenden Kontrakten und Eröffnen neuer Kontrakte mit späteren Fälligkeitsterminen.
- Pin-Risikoabsicherung: Aktives Management von ATM-Kontrakten, um unvorhersehbare Zuteilungen zu vermeiden.
- Spread-Auflösung: Schließen beider Teile eines Spreads vor dem Verfall, um unerwünschte Zuteilungen zu vermeiden.
Jede Strategie birgt Risiken und Renditechancen, die Händler je nach Marktvolatilität, Markttrend und Portfoliozielen abwägen müssen.
Steuerliche Aspekte und Dokumentation
Verfallene Optionen können je nach Rechtsordnung steuerlich unterschiedlich behandelt werden. In den meisten Steuergesetzen des Commonwealth und des Westens führen verfallene Optionen zu einem Kapitalgewinn oder -verlust in Höhe der gezahlten (für Käufer) bzw. erhaltenen (für Verkäufer) Prämie. Eine genaue Buchführung ist unerlässlich, um Nettogewinne zu melden oder abzugsfähige Verluste zum Ende des Geschäftsjahres geltend zu machen.Erfahrene Händler nutzen häufig das Verfallsdatum von Optionen zur Verlustverrechnung, indem sie verlustbringende Kontrakte kurz vor dem Verfall schließen, um steuerliche Vorteile zu sichern. Da die Steuerregeln jedoch komplex und unterschiedlich sind, wird die Hinzuziehung eines qualifizierten Steuerberaters dringend empfohlen.
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