Erfahren Sie, wie Händler gleitende Durchschnitte einsetzen, um Kursschwankungen zu reduzieren und die Handelspräzision zu verbessern.
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BUTTERFLY-STRATEGIEN ERKLÄRT: STRATEGIE, RISIKEN UND ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN
Butterfly-Spreads im Optionshandel verstehen – eine vielseitige Strategie, die begrenztes Risiko und Gewinn um einen Zielpreis kombiniert.
Was ist ein Butterfly-Spread?
Ein Butterfly-Spread ist eine neutrale Optionshandelsstrategie, die darauf abzielt, von minimalen Kursbewegungen des Basiswerts zu profitieren. Sie besteht darin, entweder ausschließlich Call- oder ausschließlich Put-Optionen zu verwenden, um eine Position mit begrenztem Risiko und begrenztem Gewinnpotenzial zu schaffen. Diese Strategie wird häufig von Händlern eingesetzt, die kurzfristig mit geringer Volatilität rechnen und einen bestimmten Kursbereich zum Verfallstermin anvisieren möchten.
Der Butterfly-Spread umfasst vier Optionskontrakte mit drei verschiedenen Ausübungspreisen und demselben Verfallstermin:
- Kauf einer Option mit niedrigerem Ausübungspreis
- Verkauf von zwei Optionen mit mittlerem Ausübungspreis (At-the-Money)
- Kauf einer Option mit höherem Ausübungspreis
Das Ergebnis ist ein Auszahlungsdiagramm in Form eines Schmetterlings. Der größte Gewinn wird erzielt, wenn der Basiswert zum Verfallstermin beim mittleren Ausübungspreis schließt. Butterfly-Spreads können je nach Präferenz des Traders oder Marktbedingungen entweder Call- oder Put-Optionen verwenden. Trotz geringfügiger Unterschiede im Setup erzielen beide aufgrund der Put-Call-Parität ähnliche Ergebnisse.Diese Struktur maximiert den Gewinn bei Fälligkeit, wenn der Basiswert genau zum mittleren Ausübungspreis abgerechnet wird. Bewegt sich der Kurs des Basiswerts deutlich in eine der beiden Richtungen, bleibt der Verlust auf die gezahlte Nettoprämie begrenzt. Daher gilt ein Butterfly-Spread als richtungsunabhängige Strategie und eignet sich für Märkte, die voraussichtlich in einer engen Spanne gehandelt werden.Im Vergleich zu anderen Optionsstrategien sind Butterfly-Spreads angesichts der Margin-Anforderungen relativ kosteneffektiv und werden von fortgeschrittenen Tradern bevorzugt, die Setups mit definiertem Risiko suchen. Ihr Hauptvorteil liegt in der Möglichkeit, durch strategische Ausübungspreiswahl und Timing ein begrenztes Gewinn-Verlust-Profil zu erzielen. Varianten von Butterfly-Spreads sind:
- Long Butterfly-Spread: Hierbei wird eine Gebühr für den Einstieg in die Position entrichtet, wodurch von geringer Volatilität profitiert wird.
- Short Butterfly-Spread: Dieser Spread wird gegen eine Gutschrift abgeschlossen und profitiert von hoher Volatilität und Kursbewegungen weg vom mittleren Ausübungspreis.
Butterfly-Spreads werden typischerweise um wichtige Kursniveaus herum eingesetzt, bei denen der Händler davon ausgeht, dass sich der Aktienkurs kurz vor dem Verfall der Optionen stabilisiert. Dies ist häufig auf technische oder psychologische Preiszonen, Gewinnereignisse oder Konsolidierungsphasen in einem Seitwärtsmarkt zurückzuführen. Das Verständnis des Verhaltens dieser Setups unter verschiedenen Marktbedingungen ist für eine erfolgreiche Implementierung unerlässlich.
Wie Butterfly-Spreads in der Praxis funktionieren
Um die Funktionsweise eines Butterfly-Spreads zu veranschaulichen, betrachten wir ein Long-Call-Butterfly-Spread Beispiel:
- Basiswert: XYZ, Kurs: 100 £
- Kauf einer XYZ-Call-Option mit Ausübungspreis 95 zu 7 £
- Verkauf von zwei XYZ-Call-Optionen mit Ausübungspreis 100 zu je 3 £
- Kauf einer XYZ-Call-Option mit Ausübungspreis 105 zu 1 £
Nettokosten (Belastung): (7 £ + 1 £) - (2 × 3 £) = 2 £
In diesem Beispiel zahlt der Händler 2 £ pro Aktie (bzw. insgesamt 200 £ bei Standardkontrakten über 100 Aktien), um den Butterfly-Spread zu eröffnen. Diese 2 £ stellen den maximalen Verlust dar, den der Händler erleiden kann, während der maximale Gewinn der Differenz zwischen dem mittleren und dem äußeren Ausübungspreis abzüglich der Nettoprämie entspricht:
Maximaler Gewinn = (5 £ Spread – 2 £ Prämie) = 3 £ pro Aktie
Die Auszahlungsergebnisse bei Fälligkeit sind:
- Unter 95: Alle Calls verfallen wertlos – Verlust = 2 £
- Bei 100: Maximaler Gewinn von 3 £ pro Aktie
- Über 105: Erneut ist der gesamte Zeitwert aufgebraucht – Verlust = 2 £
Diese Struktur impliziert, dass im idealen Szenario die Aktie bei Fälligkeit zum mittleren Ausübungspreis schließt. Die Gewinnzone des Spreads liegt zwischen den Gewinnschwellen, die wie folgt berechnet werden:
- Untere Gewinnschwelle: Niedrigerer Ausübungspreis + Nettoprämie = 95 £ + 2 £ = 97 £
- Obere Gewinnschwelle: Höherer Ausübungspreis – Nettoprämie = 105 £ – 2 £ = 103 £
Der gesamte Gewinnbereich liegt somit zwischen 97 £ und 103 £, mit einem Maximum bei 100 £. Je näher der Verfallstermin rückt, desto stärker profitiert der Spread vom sinkenden Zeitwert (Theta-Verfall), insbesondere wenn der Basiswert nahe am mittleren Ausübungspreis notiert. Folglich sind Butterfly-Spreads in Märkten mit geringer Volatilität attraktiv, wenn nur geringe Kursbewegungen erwartet werden.Tatsächlich setzen Händler Butterfly-Strategien häufig im Umfeld von Gewinnmitteilungen oder Wirtschaftsdaten ein – jedoch so, dass das erwartete Ereignis nach dem Verfall eintritt oder voraussichtlich keine größeren Kursausschläge verursacht. Fortgeschrittene Optionssoftware und Auszahlungsdiagramme werden häufig verwendet, um potenzielle Renditeprofile zu visualisieren und die optimale Wahl von Ausübungspreis und Verfallsdatum zu unterstützen.Das Timing ist bei Butterfly-Spreads entscheidend. Je näher am Verfall die Position gehalten wird, desto genauer muss der Basiswert auf den mittleren Ausübungspreis ausgerichtet sein, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Daher eröffnen erfahrene Händler Butterfly-Positionen oft innerhalb von 2–4 Wochen vor dem Verfall und wägen dabei den Zeitwertverfall und die Wahrscheinlichkeit von Volatilitätsspitzen ab.
Wann Butterfly-Spreads sinnvoll sind
Butterfly-Spreads sind unter bestimmten Marktbedingungen und bei bestimmten Handelsperspektiven besonders effektiv. Zu verstehen, wann man einen Butterfly-Spread einsetzt, kann die Handelseffizienz steigern und das Risiko-Rendite-Verhältnis an die Markterwartungen anpassen.
1. Märkte mit niedriger Volatilität
Händler nutzen Butterfly-Spreads häufig in Phasen niedriger impliziter Volatilität, insbesondere wenn während der Laufzeit der Optionen keine größeren Kursbewegungen erwartet werden. Dies ist ideal für Aktien oder Indizes, die sich in einer Seitwärtsbewegung befinden und deren Kurse konsolidieren.
Beispielsweise bewegt sich ein Index wie der FTSE 100 oder der S&P 500 in nachrichtenfreien Zeiten oft in engen Spannen. In solchen Szenarien können Butterfly-Spreads um wichtige Unterstützungs- und Widerstandsniveaus herum strukturiert werden, mit dem Ziel, dass sich der Basiswert bis zum Verfallstermin dem mittleren Ausübungspreis annähert.
2. Gezielte Kursprognosen
Butterfly-Spreads sind für Händler mit einem spezifischen Kursziel zu einem bestimmten Zeitpunkt vorteilhaft. Wenn beispielsweise ein Vermögenswert bei 98 £ notiert und der Händler erwartet, dass er sich in 20 Tagen bei etwa 100 £ einpendelt, könnte ein Long-Butterfly mit Ausübungspreisen von 95 £, 100 £ und 105 £ strukturiert werden, um die Rendite bei korrekter Prognose zu maximieren.
Dieser Aspekt macht Butterfly-Spreads zu hilfreichen Instrumenten während der Berichtssaison oder kurz vor dem Verfall, wenn erfahrene Händler versuchen, von Kursmagneteffekten zu profitieren, die durch hohe Positionenkonzentrationen an beliebten Ausübungspreisen entstehen.
3. Definiertes Risiko und Rendite
Butterfly-Spreads bieten den Vorteil eines vordefinierten, begrenzten Risikos, unabhängig von der späteren Kursentwicklung des Basiswerts. Diese Eigenschaft spricht risikoaverse Trader oder institutionelle Strategien an, die strenge Risikolimits einhalten müssen.Anstatt auf starke Kursbewegungen zu spekulieren, setzt der Trader einen kleinen, bekannten Kapitalbetrag ein, um von begrenzten Kursbewegungen zu profitieren. Dadurch eignen sich Butterfly-Spreads besonders für verwaltete Portfolios, insbesondere in Kombination mit Volatilitätsprognosen.4. Kosteneffektive StrategieIm Vergleich zu anderen Spreads (wie Straddles oder Strangles), die tendenziell hohe Prämien für Wetten auf hohe Volatilität bieten, sind Butterfly-Spreads kostengünstig zu eröffnen. Diese niedrigen Kosten implizieren ein günstiges Risiko-Rendite-Verhältnis, falls Gewinne erzielt werden, allerdings mit einer geringen Gewinnspanne.In manchen Fällen lassen sich attraktive Butterfly-Spreads mit Nettoprämien von unter 1 % des Basiswertkurses finden. Sorgfältige Auswahl des Ausübungspreises und Festlegung des Verfallstermins können aus diesen kleineren Trades ein hohes Renditepotenzial freisetzen.
5. Erweiterte Anpassungen und Ausstiegsoptionen
Butterfly-Spreads ermöglichen auch strategische Anpassungen. Im Verlauf des Trades können Trader:
- Einen Flügel schließen und in einen vertikalen Spread umwandeln
- Die Position in einen Iron Butterfly oder Condor umwandeln, um mehr Flexibilität zu gewährleisten
- Beine verlängern, wenn neue Kursziele oder Termine auftauchen
Dadurch werden Butterfly-Spreads Teil eines breiteren Optionsinstrumentariums und ermöglichen maßgeschneiderte Schutz- und Einkommensprofile, die den unterschiedlichen Portfoliobedürfnissen in ruhigen Marktphasen gerecht werden.
Butterfly-Spreads haben jedoch auch ihre Grenzen. Die geringe Gewinnzone erfordert präzise Prognosen. Darüber hinaus können Transaktionskosten und Geld-/Briefspannen das effektive Gewinnpotenzial reduzieren. Daher eignet sich diese Strategie am besten für erfahrene Händler mit Zugang zu Echtzeit-Analysen, Margin-Konten und Preisgestaltungstools, die Optionskennzahlen und Auszahlungsmodelle analysieren.
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