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ERLÄUTERUNG DER ETC- UND ETN-ANLAGEPRODUKTE
ETC- und ETN-Produkte sind börsengehandelte Wertpapiere. Erfahren Sie mehr über die Unterschiede, ihre Struktur und die damit verbundenen Kreditrisiken.
ETCs und ETNs verstehen
Exchange-Traded Commodities (ETCs) und Exchange-Traded Notes (ETNs) sind Anlageprodukte, die ähnlich wie Exchange-Traded Funds (ETFs) an Börsen gehandelt werden, sich aber hinsichtlich ihrer Struktur, ihres Risikoprofils und ihrer Anlagenvielfalt deutlich unterscheiden.
Was sind ETCs?
ETCs, oder Exchange-Traded Commodities, sind Finanzinstrumente, die Anlegern Zugang zur Preisentwicklung eines Rohstoffs oder eines Rohstoffkorbs ermöglichen. Im Gegensatz zu ETFs, die typischerweise in ein diversifiziertes Portfolio aus Aktien oder Anleihen investieren, sind ETCs als Schuldverschreibungen strukturiert, die die Wertentwicklung einzelner Rohstoffe wie Gold, Öl oder Agrarprodukte abbilden.
In Europa werden ETCs häufig im Rahmen des OGAW-Modells (Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren) oder des flexibleren Nicht-OGAW-Modells aufgelegt. Sie sind entweder physisch gedeckt – indem der tatsächliche Rohstoff eingelagert wird – oder synthetisch gedeckt, indem Swaps und Derivate zur Nachbildung von Renditen verwendet werden.Was sind ETNs?ETNs (Exchange-Traded Notes) sind unbesicherte Schuldverschreibungen, die von Finanzinstituten ausgegeben werden. Anstatt den zugrunde liegenden Vermögenswert direkt zu besitzen, versprechen ETNs die Rendite eines bestimmten Index oder einer Benchmark abzüglich Gebühren. Da ETNs unbesichert sind, hängt ihre Wertentwicklung stark von der Bonität der emittierenden Bank oder des emittierenden Instituts ab.ETNs werden häufig genutzt, um Zugang zu schwer zugänglichen Märkten, gehebelten oder inversen Strategien oder Nischen-Benchmarks in Rohstoffen, Währungen oder Volatilitätsindizes zu erhalten. Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, über ein einzelnes börsennotiertes Wertpapier auf komplexe Anlagestrategien zuzugreifen.
Hauptunterschiede zwischen ETCs und ETNs
- Besicherung: ETCs können physisch besichert sein, während ETNs typischerweise unbesicherte Schuldverschreibungen sind.
- Emittentenrisiko: ETNs bergen ein Emittentenrisiko, während dieses bei einigen ETCs durch Besicherung gemindert werden kann.
- Renditestruktur: ETCs bilden Rohstoffpreise ab, häufig mithilfe von Futures oder physischen Vermögenswerten. ETNs bilden Indizes ab.
- Laufzeit: ETNs können ein festes Fälligkeitsdatum haben. ETCs tun dies im Allgemeinen nicht.
- Steuerliche Behandlung: Die steuerlichen Auswirkungen variieren je nach Jurisdiktion und Struktur.
Beliebtheit und Anwendungsfälle
Sowohl ETCs als auch ETNs sind auf europäischen Märkten weit verbreitet, insbesondere bei institutionellen Anlegern, die gezielt in Nicht-Aktienanlagen investieren möchten. Auch Privatanleger können sie zur Diversifizierung oder für Spekulationszwecke in Betracht ziehen, müssen sich jedoch der damit verbundenen Risiken bewusst sein.
Strukturelle Elemente von ETCs und ETNs
Die Gestaltung von ETCs und ETNs beeinflusst deren Vorteile und Risiken. Das Verständnis ihrer Konstruktionsnuancen hilft Anlegern, fundierte Entscheidungen zu treffen und ihre Eignung für eine Portfoliostrategie zu beurteilen.
Details zur ETC-Struktur
ETCs bilden die Wertentwicklung eines bestimmten Rohstoffs nach und sind üblicherweise auf zwei Arten strukturiert:
- Physisch besicherte ETCs: Diese halten tatsächliche Rohstoffe (wie Goldbarren) in sicheren Tresoren. Jeder ETC-Anteil entspricht einer bestimmten Menge des physisch besicherten Rohstoffs. Diese Struktur bietet Sicherheit und reduziert das Kontrahentenrisiko.
- Synthetische ETCs: Diese bilden Renditen durch Derivatekontrakte, in der Regel Swaps oder Futures, nach. Synthetische ETCs sind zwar günstiger und flexibler, bergen aber ein Kontrahentenrisiko, das von der Solvenz und der Absicherungsstrategie des Swap-Anbieters abhängt.
Details zur ETN-Struktur
ETNs werden von Banken oder Finanzinstituten emittiert und sind im Wesentlichen das Versprechen einer Rendite, die auf einem Referenzwert wie einem Marktindex oder der Wertentwicklung einer Anlagestrategie basiert. Da ETNs unbesicherte Schuldverschreibungen sind, gibt es keine Sicherheiten. Anleger verlassen sich stattdessen auf die Rückzahlungsfähigkeit des Emittenten.
Wichtige Aspekte von ETNs:
- Kreditgebundene Renditen: Die Rückzahlung hängt sowohl vom Referenzindex als auch von der Finanzlage des Emittenten ab.
- Handelsvorteile: Die Liquidität ist in der Regel hoch, da ETNs an großen Börsen gehandelt werden. Die Preisgestaltung ist relativ transparent und effizient.
- Kein Tracking Error: Im Gegensatz zu ETFs, die aufgrund des Portfoliomanagements Tracking Errors aufweisen können, bilden ETNs den Referenzindex bei Fälligkeit präzise ab, sofern keine Kreditereignisse eintreten.
Vorteile von ETCs und ETNs
Diese Instrumente ermöglichen Anlegern:
- Zugang zu spezifischen Märkten oder Strategien: Rohstoffe, Volatilitätsindizes oder gehebelte Positionen.
- Portfolios diversifizieren: Reduzierung der Abhängigkeit von Aktien und Anleihen.
- Flexibel handeln: Notierungen an großen Börsen ermöglichen einen einfachen Zugang während der Marktzeiten.
- Minimaler operativer Aufwand: Kein Futures-Roll-Management oder physische Lagerung erforderlich. Rohstoffe.
Rolle und Verantwortlichkeiten des Emittenten
Der ETC- oder ETN-Anbieter ist für die Produktstruktur, die Besicherung (falls erforderlich) und die Liquiditätsbereitstellung verantwortlich. Seriöse Emittenten bieten zudem Transparenz hinsichtlich Gebühren, Kontrahentenrisiko und Leistungskennzahlen. Diese Rolle erfordert jedoch auch eine besonders sorgfältige Prüfung bei der Produktauswahl.
Prüfung des Kredit- und Strukturrisikos
ETCs und ETNs bieten zwar einen bequemen Zugang zu komplexen Strategien und Vermögenswerten, sind aber nicht ohne Risiken. Anleger müssen die mit diesen Wertpapieren verbundenen Kredit- und Strukturrisiken sorgfältig prüfen, bevor sie Kapital investieren.
Kreditrisiko bei ETNs
Da es sich bei ETNs um unbesicherte Schuldverschreibungen handelt, besteht das größte Risiko im möglichen Zahlungsausfall des Emittenten. Wird die emittierende Bank zahlungsunfähig, können Anleger ihr Kapital ganz oder teilweise verlieren, unabhängig von der Wertentwicklung des Referenzwerts. Die Bonitätseinstufung des Emittenten kann zwar einen ersten Hinweis auf die Kreditwürdigkeit geben, diese kann sich jedoch bei sich verschlechternden Marktbedingungen rasch ändern.
Die Finanzkrise von 2008 verdeutlichte dieses Risiko, da Produkte, die an Institutionen wie Lehman Brothers gekoppelt waren, nach dem Zusammenbruch des Unternehmens wertlos wurden. Dies ist eine deutliche Erinnerung daran, dass selbst renommierte Institutionen nicht vor Kreditereignissen gefeit sind.
Kontrahentenrisiko bei synthetischen ETCs
Bei synthetischen ETCs werden die Renditen über einen Swap-Vertrag mit einem Kontrahenten, häufig einem großen Finanzinstitut, erzielt. Kommt dieser Kontrahent seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nach, kann es für den ETC schwierig sein, seine Renditeziele zu erreichen. Obwohl viele ETCs Sicherheitenvereinbarungen beinhalten oder mehrere Kontrahenten einsetzen, lässt sich das Risiko dadurch nicht vollständig eliminieren.
Hohe Transparenz und regulatorische Aufsicht können diese Bedenken mindern, dennoch sollten Anleger Folgendes prüfen:
- Kreditratings der Kontrahenten
- Besicherungsbedingungen und -schwellenwerte
- Swap-Exposure-Limits
- Diversifizierung der Swap-Anbieter
Markt- und Liquiditätsrisiken
Sowohl ETCs als auch ETNs können Marktpreisschwankungen unterliegen, die unabhängig vom zugrunde liegenden Vermögenswert sind. Faktoren wie Handelsvolumen, Spreads und Marktstimmung können dazu führen, dass die Preise vom Nettoinventarwert (NAV) abweichen, insbesondere in Krisenzeiten.Auch das Liquiditätsrisiko stellt eine Herausforderung dar. Obwohl diese Instrumente an Börsen notiert sind, können Phasen von Marktturbulenzen den Ein- und Ausstieg ohne erhebliche Preisnachlässe erschweren. Emittenten können zudem die Ausgabe oder Rücknahme von Anteilen aussetzen, was die Liquidität weiter beeinträchtigt.Regulatorisches RisikoRegulatorische Änderungen – beispielsweise die Umklassifizierung von ETCs gemäß MiFID II oder Beschränkungen für Privatanleger im Bereich komplexer Derivate – können die Zugänglichkeit oder Attraktivität beeinträchtigen. Produkte mit Sitz in verschiedenen Jurisdiktionen unterliegen möglicherweise unterschiedlichen Offenlegungs- und Schutzstandards. Anleger müssen sich daher über die sich ständig ändernden regulatorischen Rahmenbedingungen auf dem Laufenden halten.
Bewährte Verfahren für das Risikomanagement
Um diese Risiken effektiv zu managen, sollten Anleger einen mehrgleisigen Ansatz verfolgen:
- Diversifizieren Sie Ihr Emittenten-Engagement: Vermeiden Sie eine übermäßige Abhängigkeit von einem einzelnen Emittenten oder Kontrahenten.
- Führen Sie eine Bonitätsanalyse durch: Prüfen Sie die Finanzberichte und Ratings der Emittenten, um Verschlechterungen frühzeitig zu erkennen.
- Verstehen Sie die Produktbedingungen: Lesen Sie den Prospekt, das Gebührenverzeichnis und die Sicherheitenvereinbarungen sorgfältig durch.
- Verwenden Sie Limit-Orders: Minimieren Sie Ausführungsrisiken in volatilen Marktphasen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ETCs und ETNs zwar nützliche Instrumente für moderne Anleger darstellen, aber nicht risikofrei sind.
Ein sorgfältig ausbalanciertes Verhältnis zwischen Risikobereitschaft und dem Verständnis struktureller Feinheiten ist für die effektive Integration in ein diversifiziertes Portfolio unerlässlich.
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