Die Aktie von Meta Platforms fiel um 11,33 % nach den Ergebnissen des dritten Quartals 2025, obwohl Umsatz und Gewinn stark waren, da die Investoren auf steigende KI-Ausgabenpläne reagierten.
THYSSENKRUPP-AKTIE: WAS 2025 PASSIERT IST
Thyssenkrupp AG (TKA.DE) erlebte 2025 ein spektakuläres, aber turbulentes Jahr. Die Aktie legte seit Jahresbeginn über 130 % zu, befeuert durch Erwartungen an die Abspaltung der Marinesparte TKMS – fiel aber deutlich, als der reine Rüstungswert an die Börse ging und die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich zog. Am 5. November 2025 schloss die Aktie auf Xetra bei €9,26 (−1,57 % an diesem Tag) mit einer Marktkapitalisierung von €5,765 Mrd. und einem Handelsvolumen von 453 248 Stück. Das entspricht +130,45 % seit Jahresbeginn und +187,38 % im Jahresvergleich. Die Haupttreiber: der starke Börsengang von TKMS, strukturelle Probleme in der Stahlsparte mit Stellenabbau und hohen Energiekosten sowie der Umbau in eine finanzstarke Holding mit rund €4,3 Mrd. Netto-Cash. Im Folgenden: der Kursverlauf, wichtige Ereignisse, die Gründe der Volatilität und was die Aktie als Nächstes bewegen könnte – im präzisen Wirtschaftston mit einem Hauch Trader-Humor.
Die Story 2025: Kursverlauf und Meilensteine
Zuerst die Zahlen: Am 5. November 2025 schloss Thyssenkrupp (TKA.DE, Xetra) bei €9,26, ein Minus von 1,57 % am Tag. Die Marktkapitalisierung lag bei €5,765 Mrd., das Handelsvolumen bei 453 248 Stück, und die Aktie verzeichnete +130,45 % seit Jahresbeginn bzw. +187,38 % im Jahresvergleich.
Am 20. Oktober 2025 erfolgte der entscheidende Schritt: Thyssenkrupp spaltete 49 % der Werftensparte Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) ab und brachte sie an die Frankfurter Börse. Aktionäre erhielten 1 TKMS-Aktie für 20 Thyssenkrupp-Aktien (Stichtag 17. Oktober); Bruchteile wurden bar ausgezahlt. TKMS startete bei etwa €60, stieg kurzzeitig über €100 und schloss den ersten Handelstag bei €81,10. Gleichzeitig verlor Thyssenkrupp rund 18–20 %, da Kapital in den „reinen Rüstungstitel“ abfloss.
Schon zuvor profitierte TKMS von einem Auftragsboom für U-Boote und Marineelektronik. In Q3 2024/25 meldete das Management solide Ergebnisse, warnte aber weiter vor strukturellen Problemen im Stahlgeschäft.
Kursverlauf im Überblick
Vor Oktober: Aufwärtstrend dank Rüstungsdynamik und Aufspaltungsfantasie; steigende Liquidität, sinkende Short-Positionen.
20. Oktober: TKMS-Börsengang; Schlusskurs ~€81,10 nach Intraday-Spitze >€100; TKA −18–20 %.
Ende Oktober: Abstufung der Wasserstofftochter Nucera und Personalwechsel im Stahlbereich verstärken die Volatilität.
Anfang November: Konsolidierung um €9–10, während der Markt den neuen „reinen Holding-Wert“ einpreist.
Wichtige Ereignisse im Zeitverlauf
Jan–März 2025: Neue U-Boot-Aufträge aus Norwegen, Deutschland und Israel treiben den Kurs frühzeitig nach oben.
Q3 2024/25: Solide Zahlen, aber weiter Druck auf die Stahlsparte.
20. Oktober: Börsengang TKMS – starkes Debüt, TKA fällt 19–20 %.
22. Oktober: Abstufung der Wasserstofftochter Nucera; leichter Stimmungsdämpfer.
23. Oktober: TKMS wird am Wiener Börsenplatz gelistet; mehr Sichtbarkeit, geringer Einfluss auf TKA.
Ende Oktober – November: Wechsel an der Spitze der Stahlsparte; Marie Jaroni übernimmt; Jobabbau und Umbau zum „schlanken Holding“ bestätigt.
TKMS auf einen Blick
Rechtlicher Name: TKMS AG & Co. KGaA; Ticker: TKMS; Börse: Frankfurt Prime Standard (20. Oktober 2025).
Verhältnis: 1 TKMS-Aktie pro 20 TKA-Aktien; Bruchteile ausgezahlt.
Beteiligung: 51 % verbleiben bei TKA; 49 % verteilt an Aktionäre.
Debüt: Eröffnung ~€60, Intraday >€100, Schluss €81,10; Bewertung über €5 Mrd.
Auftragsbestand: ~€18,6 Mrd.; Dividendenausschüttung geplant ab 2027 (30–50 % des Jahresüberschusses).
Warum die Volatilität: Rüstungsboom vs. Stahlkrise
TKMS – der Erfolgsfaktor. Die neue Marine-Einheit TKMS profitierte vom europäischen Rüstungsboom. Ein €18,6 Mrd. schwerer Auftragsbestand, zweistellige Wachstumsziele und geplante Dividenden ab 2027 schufen eine klare Anlagegeschichte – Investoren rotieren vom „Mischkonzern“ in den reinen Rüstungswert.
Staatliche Kontrolle. Die Bundesregierung behält eine „goldene Aktie“ und Vetorechte bei größeren Veräußerungen – ein Signal für strategische Bedeutung, kein finanzieller Belastungsfaktor.
Stahlsparte unter Druck. Hohe Energiekosten und Billigimporte setzen dem europäischen Stahlgeschäft zu. Thyssenkrupp plant den Abbau von bis zu 11 000 Stellen und Kapazitätskürzungen. Investoren warten auf Signale zu Partnerschaften und Subventionen, bevor sie Stahl neu bewerten.
Vom Konzern zum Holding. Das Management setzt auf Portfoliotransformation: TKMS ist abgespalten, weitere Geschäftsbereiche werden verselbständigt. Mit €4,3 Mrd. Netto-Cash und nahezu keinen Finanzschulden tritt Thyssenkrupp als „Finanzholding“ auf – flexibel für zukünftige Transaktionen.
Führung und Stimmung. Der Wechsel an der Spitze der Stahlsparte und die Abstufung der Wasserstoff-Tochter Nucera verstärkten kurzfristige Kursschwankungen, ohne die Grundstory zu ändern.
Wie der Markt den „Holding-Stub“ bewertet
Sum-of-the-Parts-Modell: Marktwert der TKMS-Beteiligung plus Restgeschäft minus Pensions- und Stahllasten = Nettovermögen (Holding-Discount).
Kapitalflüsse: Indexfonds rebalancieren, Event-Driven-Fonds spielen die Bewertungslücke.
Politische Faktoren: EU-Schutzmaßnahmen gegen Billigimporte und Energiehilfen können die Stahlbewertung rasch verbessern.
Zins- und Währungseffekte: EUR-Schwankungen und Energiepreise beeinflussen Marge und Bewertung.
Globale Aufträge: Neue Submarinprojekte (Canada, NATO) verlängern TKMS-Wachstum.
Was als Nächstes kommt: Katalysatoren und Strategie
Bevorstehende Ergebnisse. Der Jahresbericht 2024/2025 erscheint am 9. Dezember 2025 – entscheidend für den Jahresend-Ausblick und Bewertung des Stahlplans.
Strategische Optionen im Stahl. Nach dem geplatzten Joint Venture mit Křetínský prüft Thyssenkrupp nun eine Kooperation mit Jindal Steel (Indien). Eine Einigung könnte zum Kurstreiber werden.
Politische Agenda. EU-Schutzzölle oder Energiehilfen würden die Wirtschaftlichkeit der Stahlsparte deutlich verbessern und den Holding-Discount verkleinern.
TKMS-Ausblick
TKMS blickt auf einen Auftragsbestand von €18,6 Mrd., eine anhaltende Rüstungswelle und plant eine Dividendenausschüttung ab 2027 (30–50 % des Gewinns). Besonders spannend: der mögliche kanadische U-Boot-Großauftrag (>€30 Mrd.).
Anleger-Fahrplan
Bewerten Sie den NAV neu: Markieren Sie den 51 %-Anteil an TKMS, diskontieren Sie Stahlrisiken und vergleichen Sie mit der Börsenbewertung.
Verfolgen Sie News zur Stahlsparte: EU-Zölle, Energiepolitik und Jindal-Verhandlungen können den Kurs rasch beeinflussen.
Beachten Sie den Kalender: 9. Dezember = wichtiger Berichtstermin für Jahresend-Positionierung.
TKMS-Transparenz: Margen, Working Capital und Garantien wirken direkt auf den Wert des Beteiligungsanteils.
Risikomanagement: Stahlnews können die Defence-Story überlagern – Volatilität einplanen.
Fazit (Neuer Blickwinkel)
Thyssenkrupp hat sich 2025 vom angeschlagenen Industriekonzern zu einer wertorientierten Holding gewandelt. Die Abspaltung von TKMS hob den verborgenen Wert, ließ aber eine stahllastige, politikabhängige Mutter zurück. Für informierte Anleger bietet TKA nun eine dynamische „Stub-Struktur“: Man bewertet sie laufend gegen den Marktwert von TKMS und den Fortschritt bei der Stahl-Restrukturierung. Wenn die Politik oder Partnerschaften den Stahl-Abschlag reduzieren, kann sich die Bewertungslücke schnell schließen – bleibt Stahl schwach, stabilisiert die TKMS-Beteiligung. In Trader-Sprache: Defence gab den Raketen-Boost, Stahl bringt Turbulenzen – wer den Kalender beherrscht, fliegt weiter.
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