Wer ist Greg Abel?
Wer ist Greg Abel?
Greg Abel ist kein Unbekannter bei Berkshire – aber der breiten Öffentlichkeit weitgehend fremd. Der Kanadier aus Edmonton (Jahrgang 1962) begann als Wirtschaftsprüfer und wechselte früh in die Energiewirtschaft. 1992 kam er zu MidAmerican Energy, das 2000 von Berkshire übernommen wurde. Seither hat Abel sich kontinuierlich nach oben gearbeitet – bis zum CEO von Berkshire Hathaway Energy und Aufseher über alle Nicht-Versicherungsgeschäfte seit 2018.
Effizient, leise, zuverlässig
Buffett nennt ihn „intelligent, pragmatisch und voll auf Berkshires Kultur ausgerichtet“. Abel meidet das Rampenlicht, trifft aber harte Entscheidungen und genießt hohes Vertrauen im Unternehmen.
Studium an der University of Alberta, Abschluss mit Auszeichnung.
Fokussiert auf erneuerbare Energien und operative Effizienz.
Im Vorstand von Kraft Heinz und American Electric Power.
Minimalistische Agenda, maximaler Output.
Seit 2021 war Abel designierter Nachfolger – jetzt ist es offiziell. Mit Buffetts Rückendeckung ist der Übergang gesichert. „Greg kennt Berkshire in- und auswendig“, sagte Buffett. „Er weiß, was wir bewahren müssen – und was wir anpassen sollten.“
Herausforderungen und Chancen
Abel muss die dezentrale Struktur bewahren, Eigenverantwortung stärken und den Druck der Quartalszahlen abwehren. Zudem liegt es an ihm, den gigantischen Cash-Bestand strategisch einzusetzen – ohne die Prinzipien der Firma zu verraten.
Er hat vielleicht nicht Buffetts mediale Präsenz – aber er hat Rückhalt im Verwaltungsrat, Respekt der Manager und das Vertrauen des größten Investors aller Zeiten. Die Zukunft von Berkshire liegt in seinen Händen – und die Finanzwelt schaut genau hin.

Berkshires Strategie nach dem Rücktritt
Berkshires Strategie nach dem Rücktritt
Auch nach dem Rücktritt bleibt Buffetts Handschrift in Berkshires Zahlen sichtbar. Zum 31. März 2025 verfügte das Unternehmen über eine rekordverdächtige Barreserve von 347,771 Milliarden Dollar – Ausdruck großer Vorsicht angesichts überbewerteter Märkte. Gleichzeitig war Berkshire im zehnten Quartal in Folge Nettoverkäufer von Aktien – rund 20 Milliarden Dollar wurden abgebaut.
Disziplinierte Zurückhaltung
Buffett erklärte, dass er derzeit keine attraktiven Gelegenheiten sehe. Reduziert wurden u.a. Beteiligungen an Apple (immer noch größter Einzelposten) und Bank of America.
Apple bleibt mit 135 Milliarden Dollar das wichtigste Investment.
Buffett lobte Tim Cook für Strategie und Kapitalallokation.
Im Fokus stehen weiterhin cashflow-starke Unternehmen mit robuster Bilanz.
Wirtschaft und Politik
Politisch äußerte sich Buffett kritisch zu Trumps geplanten Zöllen auf Importe aus Kanada, Mexiko und China. „Handelskriege sind brandgefährlich“, sagte er – und verwies auf die Fehler der 1930er Jahre. Auch Inflation und Staatsverschuldung seien langfristige Risiken, auch wenn er keine Crashszenarien zeichnete.
Bezüglich der aktuellen Marktvolatilität zeigte er sich gelassen: „Das ist kein Bärenmarkt, sondern kollektive Nervosität.“ Für ihn bleibt entscheidend, nicht dem Lärm, sondern der Logik zu folgen – ein Grundprinzip, das Berkshire groß gemacht hat.
Buffetts Rücktritt und sein Vermächtnis
Buffetts Rücktritt und sein Vermächtnis
Am 3. Mai 2025, vor mehr als 30.000 Aktionären in Omaha, kündigte Warren Buffett offiziell seinen Rücktritt als CEO von Berkshire Hathaway zum Jahresende an. Trotz seiner 94 Jahre zeigte er fünf Stunden lang Energie, Humor und Weitsicht. Die Nachricht kam für viele unerwartet – sogar für enge Mitarbeiter. Doch die Planung war, wie immer bei Buffett, durchdacht und langfristig angelegt.
Seit den 1960er Jahren hatte Buffett aus einer maroden Textilfirma ein globales Investment-Konglomerat gemacht. Mit Beteiligungen an Coca-Cola, American Express, Apple und vielen anderen Firmen ist Berkshire heute mehr als 900 Milliarden Dollar wert. Buffetts Philosophie – langfristig denken, Qualitätsunternehmen kaufen, über Emotionen erhaben handeln – hat Generationen von Investoren geprägt.
Ein bleibendes Engagement
Buffett wird seine Beteiligung von 31 % an Berkshire behalten und auch weiterhin als Verwaltungsratsvorsitzender fungieren. Damit setzt er ein starkes Signal: Er glaubt an die Zukunft des Unternehmens – auch ohne ihn als CEO.
Er bleibt strategischer Berater im Aufsichtsrat.
Sein Vermögen bleibt größtenteils philanthropischen Zielen gewidmet (Giving Pledge).
Der Nachfolgeprozess wird über Monate eng begleitet.
Buffett nutzte die Gelegenheit, um seinem 2023 verstorbenen Partner Charlie Munger zu gedenken. Er beschrieb ihn als „intellektuelles Rückgrat von Berkshire“ und hob insbesondere dessen Einfluss bei Investments wie Apple hervor. Die Aktionäre zollten Munger mit stehenden Ovationen Respekt.
Langfristige Perspektive
Buffett betonte erneut die Bedeutung langfristiger Strategien. Er warnte vor Hypes wie künstlicher Intelligenz, nannte keine Namen, zog aber Parallelen zu früheren Blasen. „Nicht alles, was exponentiell wächst, ist nachhaltig“, sagte er trocken. Für ihn zählt: Qualität, Geduld und unternehmerisches Denken. In seinen Worten: „Berkshire ist kein Fonds, sondern ein Wertesystem.“

Letzte Aktualisierung
16.05.2025
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WARREN BUFFETT KÜNDIGT SEINEN RÜCKTRITT 2025 AN
Während der jährlichen Hauptversammlung von Berkshire Hathaway in Omaha verkündete Warren Buffett, dass er Ende 2025 als CEO zurücktritt – nach mehr als sechs Jahrzehnten an der Spitze eines der erfolgreichsten Unternehmen der Welt. Der 94-Jährige ernannte Greg Abel zu seinem Nachfolger. Die Märkte reagierten gelassen: Buffett bleibt Verwaltungsratsvorsitzender und behält seine Anteile. Dies signalisiert Kontinuität und Stabilität für Berkshire in einer Zeit bedeutender Veränderung.